Die Bretagne – 2015

Der westlichste Zipfel Frankreichs

Carnac – St-Pierre-Quiberon, über Port Maria-Quiberon, 55 km

Donnerstag, 30.07.15

Wir fahren ziemlich direkt an der Küste entlang. Das Wetter meint es gut mit uns. Es ist trocken, Sonne im Wechsel mit Wolken, ca. 22 bis 25 Grad. Gut zum Fahrradfahren. Die Strecke ist nicht ganz eben, hin und wieder sind doch ein paar Hügel zu überwinden. Aber nicht vergleichbar mit den Anstiegen z.B. auf Peloponnes.

Wir fahren auf die Halbinsel Quiberon. An der felsigen, schroffen Westküste geht es bis ans südliche Ende, Port Maria. Von hier wollten wir mit der Fähre auf die wunderschöne Insel, wie der Name schon sagt, Belle Ile übersetzen, diese umrunden und am nächsten Tag mit dem Schiff nach Lorient schippern. Aber es kommt mal wieder alles ganz anders: Die Linie nach Lorient gibt es schon lange nicht mehr, obwohl sie auf unserer Karte noch eingezeichnet ist. Hmmh?! Was nun? Wie kommen wir dann wieder zurück, nochmal dieselbe Strecke?

Wir beraten im nächsten Cafe und beschließen schließlich bis St-Pierre auf Quiberon zu fahren und dort erst einmal auf dem Campingplatz zu übernachten. Dann fahren wir eben am nächsten Tag mit dem Zug nach Lorient. Flexibel ist unser zweiter Vorname.

Die Tour ist trotzdem toll und schöne Ecken gibt es auch entlang der restlichen, sehr langen, bretonischen Küste.

Vannes – Carnac, 45 km

Mittwoch, 29.7.15

Die Nacht war kalt. Morgens sind es 7 Grad. Brrh, war garnicht so geplant. (Vorweg gesagt: Es wird am Tag aber immer wärmer und abends scheint die Sonne. Nur der Wind weht stetig.)

Wir fahren los. Es riecht nach Meer. Wir sind noch nicht am offenen Atlantik, umfahren erst ein Stück den Golfe du Morbihan. Zweimal fahren wir mit kleinen Fähren. Erstaunlich, wie unsere schweren Räder doch jedesmal noch Platz finden. In Arzon setzen wir nach Locmariaquer über. Und hier ist er nun wirklich, der Atlantische Ozean. Den sehe ich das erste Mal. Toll!

Die Häuser sind hübsch. Sie haben alle einen ähnlichen Stil. Gaben im Dach sind sehr beliebt und die vorherrschende Farbe ist blau.

Wir übernachten auf einem Platz am Strand. Der ist allerdings sündhaft teuer. Ist eben Hauptsaison und viele Leute zieht es hierher.

Berlin-Straßburg-Paris-Vannes, 1. – 3. Tag

Berlin, Zentraler Omnibusbahnhof, Sonntag, 26.07.15, 9:25 Uhr

Wetter windig und kühl, Anspannung groß….Eine neue Fahrradtour startet  heute. Das Zielgebiet liegt ein gutes Stück weg, dort wo Europa auf den Atlantischen Ozean trifft… Die Bretagne, im Westen Frankreichs.

Ich treffe Detlef, einen von uns Dreien, schon am ZOB. Gemeinsam fahren wir 12 Stundenlang im Postbus bis nach Straßburg. Dort holt uns Fritz (das ist sein Spitzname, in Wahrheit heisst er eigentlich Friedrich und kommt aus dem schönen Bayern, genauer aus Landshut. Detlef ist Berliner, wie ich und hat keinen Spitznamen  🙂 ) vom Busbahnhof ab. Lange bleiben wir nicht mehr wach. Es ist schon 23:00 Uhr, wir sind müde, ein Bier muss aber noch sein, schließlich müssen wir ja noch die neuesten Neuigkeiten austauschen.

Mit Fritz war ich schon im Baltikum, in Dänemark und auf Usedom mit dem Rad unterwegs. Mit beiden zusammen ging es letztes Jahr ein Stück auf dem ehemaligem Grenzstreifen zwischen Thüringen und Bayern entlang.

Am Montag sehen wir uns noch Straßburg an, bevor wir Dienstag, sehr früh, in den Zug nach Paris und dann weiter nach Vannes steigen.

In Paris fahren wir quer durch die Stadt. Vom Bahnhof Est zum Bahnhof Montparnasse. Die Beiden fahren einen Zug früher, zusammen gab es keine Plätze für die 3 Fahrräder. Ich habe noch ca. 3 Stunden Zeit. Für ganz Paris reicht das nicht, das schaffen nur Japaner.

Ich besichtige zumindest Notre Dame und relaxe im Park Luxembourg. Dann muss ich auch schon wieder los.

Mein Gepäck mußte ich leider die ganze Zeit mitschleppen. Am Bahnhof vor den Schließfächern mußte man einen Metalldetektor, wie an einem Flughafen passieren. Das Fahrrad hätte nicht durchgepasst und meine Gaskartuschen für den Kocher wären soundso sofort als besonders gefährliche Bomben enttarnt worden.

Sonst geht alles gut.Bekomme den Zug und komme auch abends in Vannes pünktlich an. Treffe die anderen auf dem Zeltplatz. Morgen startet endlich die Radtour, Schluß mit der langen Anreise.