Peloponnes – Venedig – Alpen 2015

Rund um die griechische Insel Peloponnes, auch mal quer durch und zurück ging’s über die Alpen.

31. Tag, Sterzing – Innsbruck, 53 km

Dienstag, 12.05.15, Brennerpass 1370 Höhenmeter

Das Wetter verspricht bestens zu werden. Wir starten gerade noch rechtzeitig, denn für morgen sind schon Gewitter angesagt.

Siggi fährt schon früh um 07:00 Uhr los. Er will gleich, wenn er in Insbruck ankommt, heute noch mit dem Zug nach Hause fahren. Ich hingegen werde erst einen sehr frühen Bus am Donnerstag nehmen , sonst würde ich nachts in Berlin ankommen. Das möchte ich dann auch nicht. Ausserdem, die Idee die lange Reise in Innsbruck etwas ausklingen zu lassen, gefällt mir auch besser.

Wir verabschieden uns und wünschen uns noch gegenseitig noch viel Glück. Wir werden ja noch voneinander hören.

Die ersten 17 km geht es bergauf. Es sind manchmal ganz schöne Steigungen dabei. Geht nicht gerade gemächlich bergan und irgendwie steckt mir auch noch der gestrige Tag in den Knochen. Der Radweg ist nach ca. 6 km für den Rest der Strecke gesperrt, wird repariert. Dann eben auf die Strasse, die ist, glücklicherweise, nicht so stark befahren, bis auf dutzende von Motorrädern, die nur so an mir vorbeibrausen. Die brauchen ja nicht ganz so viel Platz.

Nach zwei Stunden ist es geschafft, ich stehe oben auf dem Brennerpass! Hurra! Aber eher unspektakulär, kein Empfangskomitee, keine Blaskapelle, nicht mal eine Postkarte vom Brenner bekomme ich hier. Nur lauter Sport- und Designerläden. Hmmh?! Trinke einen Kaffee und mache mich an die lange Abfahrt.

Es geht tatsächlich 35 km nur bergab. Toll! Am Anfang ist es noch kühl, je tiefer ich kommen, desto heisser wird es. In Innsbruck sind es dann wieder über 30 ° Grad.

Geschafft! Nennt mich ab jetzt: Alpenüberquerer! 🙂

Ich fahre auf meinen Campingplatz, die hier alle übrigens sehr teuer sind, gehe noch einkaufen…entspanne. Morgen werde ich mir noch die Stadt ansehen, wenn ich schon mal hier bin.

An alle, die so lange mitgelesen haben, meinen herzlichsten Dank! War eine tolle Tour, wieder viele Eindrücke gesammelte, entfernte kaum bekannte Länder bereist, aber nun reicht es erst einmal. Wird Zeit, dass ich mal wieder nach Hause komme. Vor allem möchte ich meine Moni endlich wieder in die Arme nehmen können. Ob sie mir wohl verzeiht, dass ich so lange weg war. So lieb, wie sie ist, macht sie das bestimmt.  🙂

Innsbruck:

Ende.

30. Tag, Sant Lorenzen – Sterzing, 56 km

Montag, 11.05.15, fast auf 1200 Metern Höhe

Am Morgen sind es diesmal 4° Grad, obwohl wir nur auf ca. 800 m sind. Die Nächte sind eben noch kalt, Anfang Mai. Aber mit steigendem Sonnenstand wird es auch schnell wärmer und fast heiß. Jetzt, wo ich hier gerade sitze und schreibe sind es im Schatten bereits 26° Grad.

Keine alte Bahnstrecke mehr. Wir fahren diesmal auf einem extra angelegten Radweg weiter durchs Tal. Dieser schlängelt sich links und rechts die Hänge entlang. In der Mitte ist die Autobahn und die Bahnstrecke. Aber dieses sich die Hänge-hoch-und-runter arbeiten bedeutet ein ständiges bergauf und bergab. Mit Steigungen von oft 10 – 12 %. Das ist schon heftig und kostet viel Kraft.

Entgegen kommen uns auch wieder nur Mountainbikefahrer. Manchmal gucken sie ein bisschen vergnatzt. Ich glaube es liegt daran (oder möchte es gerne glauben), wenn solche Reiseradfahrer mit Gepäck die Strecke bewältigen, wie kann man dann noch als Mountainbiker diesen Trail als harte, blutige Outdoorpiste verkaufen, die man unter Entbehrungen abgekurbelt hat. Nee? 🙂 Etwas Stolz nach getaner Arbeit ist doch erlaubt.

Hier kann ich, zum Glück, in Ruhe pullern, denn ich habe ja keinen Hund dabei. 2015051114440500

Wir erreichen unser Basislager zur Alpenüberquerung gegen 14:30 Uhr. Reicht für heute. Morgen geht es über den Brenner auf die andere Seite, nach Österreich.

29. Tag, Cortina d‘ Ampezzo – Sant Lorenzen, 67 km

Sonntag, 10.05.15, auf ca. 800 Metern

Regen gab es dann doch nicht mehr. Jedenfalls nicht in Cortina, ein paar Kilometer weiter schon. Das sehen wir an den Pfützen später. Aber statt Regen kam die Kälte. Ich habe nachts gefroren, hätte wohl mehr anziehen müssen. Um 07:00 Uhr sehe ich aufs Thermometer… es sind 2° Grad! Brrrr! Das bedeutet, dass es nachts wohl so um die 0° Grad gewesen sein müssen. Das ist echt frisch.

Wir beeilen uns mehr als sonst, wann kommt endlich die Sonne über den Bergkamm, der Kaffee wird so schnell kalt, auch damit muss ich mich beeilen. Schnell weg und in die Sonne.

Wir fahren weiter auf unserer alten Bahntrasse zum Cimabanche-Pass hinauf. 13 km lang geht es bergan, bis wir den Pass in 1535 m Höhe erreichen. Wir passieren die Grenze nach Südtirol. Jetzt nur noch bergab bis Toblach, hinunter auf ca. 1200 m. Scharfe Linkskurve und das Pustertal hinab (manchmal ging es auch ein bisschen hinauf) bis hinter Bruneck. Ein kräftiger Wind weht uns entgegen, aber sowas hält uns noch lange nicht auf.

Es gibt ein schwerwiegendes Butterblumenproblem in Südtirol. Kaum in den Griff zu bekommen.2015051015283400

Die Sonne brennt inzwischen ganz schön doll. Auch trotz Wind sind es fast 30 ° Grad. Hübscher Zeltplatz auf dem Bauernhof, natürlich mit Bergpanorama.

Und… man spricht deutsch, also annähernd. Nach so langer Zeit mal wieder die Muttersprache zu hören.  ;^)

 

28. Tag, Vallesella – Cortina d‘ Ampezzo, 42 km

Samstag, 09.05.15, hinauf auf 1224 Metern

La Montanara hey….die Berge sie grüssen Dich…lalala.

Endlich weg von der Strasse, keine Autos mehr, die von hinten heranrasen und einen lärmend überholen, denn wir fahren heute auf einem schicken, gut ausgebauten Fahrradweg. Hier verlief einst eine Bahnlinie, daher ist der Anstieg auch nicht so steil. Wunderbar.. und dann noch diese herrliche Bergkulisse. So könnte es bis Innsbruck weitergehen.

Einziger Störfaktor: Für heute ist Regen angesagt. Deswegen staunen wir erstmal, dass vormittags trotz alledem die Sonne scheint. Aber im Laufe des Tages wird es immer bewölkter und vor Cortina fängt es auch schon an zu tröpfeln. So, dass wir uns entscheiden, doch nicht mehr bis Toblach weiterzufahren. Sicher ist sicher. Gestern abend hatte es noch so geschüttet, das wollen wir unterwegs lieber nicht erleben.

27. Tag, Farra d‘ Alpego – Vallesella, am Lago di Centro Cadore, 54 km

Freitag, 08.05.15, auf ca. 800 m Höhe

Hier in Italien ist Fahrradfahren nicht mehr ganz so aussergewöhnlich. Was jedenfalls das Rennradfahren betrifft. Von denen sind nämlich reichlich unterwegs. Und grüssen uns immer, uns verbindet eben etwas….was war’s noch? Ah, wahrscheinlich dumm genug zu sein, nicht mit einem motorgetriebenem Fahrzeug den Berg hochzufahren. Ein Autofahrer hielt an und rief uns immer wieder „Gratulazione!“ zu, als wir es gestern auf fast 400 Höhenmeter geschafft hatten. Wir waren stolz bis zum Anschlag. Wenn der wüsste, was wir schon so hinter uns haben. 🙂

Es geht eigentlich moderat dahin, bis es dann doch in einigen engen Serpentinen ziemlich steil hoch geht. Als die Höhe dann erreicht ist, bleibt es aber wieder grösstenteils flach. Also kein ständiges Hoch und Runter, wie auf den Peloponnes. Grausam nur sind die Tunneldurchfahrten. Ein Lärm und Rauschen in dieser Röhre, kein Seitenstreifen, von wo kommt denn nun der Feind? Das ist bei dem Lärm nicht auszumachen. Der Tunnel ist zum Glück beleuchtet, Siggi hat ein Blinklicht hinten dran, eigentlich müssten die uns sehen. Aber die Angst fährt mit. Es hört sich aus der Ferne immer nach deutlich mehr an, als was uns dann wirklich überholt.

Dunkle Wolken ziehen auf, Regen ist angesagt. Wir schaffen es aber noch rechtzeitig auf den Zeltplatz. Das Wetter macht uns noch Sorgen. Es soll die nächsten 2 Tage regnen. Hoffentlich nicht.

Unterwegs auf einer holprigen Srasse reißt eine der Schrauben, die meinen Gepäckträger halten. Die Schraubenkopf ist weg, der Rest steckt im Gewinde. Schöner Mist, so komme ich nicht weit. Nur bis in den nächsten Ort. In einer LKW-Werkstatt wird mir geholfen. Das Schraubenende wird aufgebohrt, ein neues Gewinde reingeschnitten, neue Schraube, hält erstmal. 5 Euro hat’s gekostet. Dafür müssen wir erzählen woher, wohin. Machen wir doch. 🙂

23. – 26.Tag, Patras – Farra d‘ Alpego (Italien)

Montag, 04.05.15

Heute wollen wir es wissen und diese stark befahrene und schnurgerade A55 hinter uns lassen. Wir schaffen tatsächlich die 82 km in 4,5 Stunden. Wir logieren wieder standesgemäß in unserem Hotel Adonis, in dem wir schon vor zweieinhalb Wochen, übernachtet hatten.

Morgen abend soll unsere Fähre nach Triest gehen. Wir treiben uns noch in der Stadt herum. Es ist heiß wie im Hochsommer, man hält es nur noch im Schatten aus. Trotzdem viel Betrieb, viele vor allem junge Leute, ganz anders als auf dem platten Lande.

Mehr nur gucken, als wirklich shoppen, dort ein Bier getrunken, später griechischen Kaffee (stark, süss, gut) und abends lecker Salat.

Dienstag, 05.05.15

Wir verbringen den Tag nur mit Warten auf unser Einschiffen auf die Cruise Europa, das Schiff, das uns nach Triest in Italien bringen soll.

Ja, es stimmt die griechische Fischfangflotte ist teilweise überaltert. 2015050719174700

Um ca. 15:00 Uhr sind wir am Hafen und müssen erfahren, dass unsere gebuchte und bezahlte Fähre nicht zur rechten Zeit ablegt. Streik! Was die deutschen Lokführer können, können die Griechen schon lange. Die Abfahrt ist auf 00:00 Uhr verlegt. Wir bekommen als Entschädigung aber eine Doppelkabine und freies Essen an Bord. Nur noch eine kleine Unannehmlichkeit: Das Ding fährt nicht nach Triest, sondern nach Ancona. Nächste nach Triest in einer Woche. Oh, Mann!

Schließlich lassen wir uns unser Geld zurückgeben und buchen am Nachbarschalter eine früheres Schiff nach Ancona. Venedig oder Triest sind die nächsten Tage nicht zu erreichen. Hätten wir das gewusst, dann wären wir ja schon gestern nach Ancona gefahren. Na, egal. So ist eben das Globetrotterleben, Überraschungen sind immer möglich.  🙂

Nun gebietet es die Höflichkeit, sich von unserem wunderbaren Gastland auch zu verabschieden. Wir haben eine herrliche Zeit hier verbracht. Sind vom Wetter und der Sonne verwöhnt worden, haben lange Strände, schöne , versteckte Buchten und blaues Meer bis zum Horizont gesehen. Sind immer sehr gastfreundlich aufgenommen worden. Und ich war immer wieder schlicht begeistert von der Freundlichkeit, Einfachheit und Liebenswürdigkeit der Menschen hier.

Liebes Griechenland, lass Dir von ewig meckernden Deutschen nicht einreden was richtig oder falsch ist oder unbedingt noch zu tuen wäre. Nicht, dass Du ein zweites Deutschland mit Ordnungsamt, Parkgebühren, Gartenzwergen, viermal so hohen Preisen und Leuten, die Geld für das Wichtigste im Leben halten, wirst. Also, bleib‘ so, wie Du bist! Wir kommen gerne wieder.  🙂

Bis Mittwoch, ca. 17:00 waren wir mit dem Schiff unterwegs. Wir fahren am Abend dann noch ca. 20 km bis zum Campingplatz in Senigallia, sehr schön an der Bahnlinie gelegen….ein Lärm, wenn die Dinger vorbeidonnern. Ungefähr 11 Personen- und 6 Güterzüge fahren in der Nacht dann noch quer durch mein Zelt. So hört es sich jedenfalls an. Auch egal, denn wir müssen ja sowieso früh aufstehen. Es gilt mit dem Zug nach Conegliano zu gelangen. Zweimal umsteigen, mit Fahrrad und Gepäck. In Bologna und Venedig-Mestre schütteln wir dutzendemale gegenüber Bettlern mit dem Kopf, sind wachsam gegenüber Taschendieben und wehren uns erfolgreich gegen aufdringliche, freiberufliche Gepäckträger. In den kleineren Bahnhöfen ist es dann, zum Glück, wesentlich entspannter.

Um 14:00 Uhr erreichen wir unser Ziel. Uns stehen noch ca. 35 km Bergetappe bevor. Denn ab heute ist nichts mehr mit Mittelmeer, jetzt heißt es: Der Berg ruft. Und ab geht’s durch die Dolomiten…..

Um ca. 18:00 Uhr erreichen wir Farra d‘ Alpego, unseren Schlafplatz für heute. Eingerahmt von den Bergen und direkt an einem kleinen See gelegen.

22. Tag, Olympia – Kourouta, 42 km

Sonntag, 03.05.15

On the road again…..

Es ist hier im Westen Peloponnes nicht mehr landschaftlich so aufregend. Wir fahren auf einer großen Straße, der E 55, Richtung Patras. Zum Glück ist heute, am Sonntag, nicht so viel Verkehr. Ich fange an Eidechsen zu zählen. Diese schönen, lindgrünen Tiere würde ich so gerne mal fotografieren, aber sie sind viel zu flink. Sobald wir ihnen nur etwas näher kommen huschen sie, von ihrem Sonnenplatz am Strassenrand, ab ins Gebüsch. Weg sind sie. Keine Chance den Fotoapparat rauszuholen. Autos interessieren sie nicht, da bleiben sie sitzen, aber Fahrräder sind ihnen echt unheimlich.

In Pirgos verfahren wir uns. Lauter enge Gassen. Damit hatte das Navi nicht gerechnet. Es geht nicht anders, wir müssen in der falschen Richtung durch die Einbahnstraßen jonglieren. Und was machen die Griechen? Halten an, lassen uns passieren, grüssen, wenn wir uns bedanken. Unglaublich, keiner hupt oder droht mit dem Zeigefinger. Sind die freundlich, genau wie bei uns.  ;^)

Wir haben Zeit. Unsere Fähre nach Triest legt erst am Dienstagabend von Patras ab.So lassen wir es uns noch auf diesem hübschen Zeltplatz, wieder fast mit Privatstrand und wenigen anderen Gäste, einfach gutgehen. Weit sind wir zwar nicht gekommen, aber bis ganz nach Patras zu fahren, ist nun auch wieder zu viel.

Jetzt oder nie. Vor diese Wahl gestellt, traue ich mich nun doch endlich einmal im Mittelmeer zu baden. Man kann es aushalten, aber etwas wärmer kann das Wasser ruhig noch werden. Es hat aber bestimmt schon die Temperatur, wie sie in der Ostsee, im Laufe des Sommers, im Maximum erreicht wird. Also!

Keine gute Zeit für Häringe. 2015050314242400

 

21. Tag, Olympia

Samstag, 2.5.15

Alles besichtigt was es zu besichtigen gibt. Die Ausgrabungsstätte, das Archäologische Museum, achtmal den Boulevard rauf und runter gelaufen,  Griechischen Salat gegessen, eingekauft, Postkarten geschrieben. Was gibt’s noch zu tun? Wird Zeit, dass wir wieder weiter kommen.

Noch etwas relaxen auf dem Campingplatz, lesen, Nachrichten sehen, die nächsten Tage werden geplant. Es gibt auch einen Pool, mal sehen wie kalt das Wasser ist……

20. Tag, Tholo – Olympia, 39 km

Freitag, 01.05.2015

Heute geht’s nach Olympia, dort wo unsere Olympiade, wie wir sie kennen, ihren Ursprung nahm. Hier wird auch alle 4 Jahre noch immer das olympische Feuer entzündet. Aber das wisst ihr ja.

Es ist heutte etwas anstrengend auf dieser Hauptstrasse. Da Feiertag ist, ist sie sehr befahren. Immer wieder überholen uns viele Autos und wie wie groß der Überlebensraum eines Fahrradfahrers dabei sein sollte, wird hier manchmal sehr sparsam eingeschätzt. Puuhh. Atme auf, als wir auf eine Nebenstrasse abbiegen.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass in den Taverna’s (oder sagt man Tavernen) heute am Feiertag Spanferkel am Grill gegrillt werden. Wie das duftet!

Als wir in Olympia ankommen, müssen wir leider erfahren, dass am Feiertag alle Museen geschlossen haben. Hmmmh? Da müssen wir wohl auch morgen noch hier bleiben.

Der Zeltplatzvater ist 92 und freut sich fürchterlich, dass wir aus Deutschland kommen. Er hat Verwandte, die aus Deutschland kommen, in der Rezeption hängt ein Bild von Theodor Heuss, die Kekse seiner Frau müssen wir kosten, er erklärt uns die Stadt, ruft bei den Museen und im Supermarkt an. Erwas Rabatt bekommen wir auch noch. Was soll man noch sagen.

In Olympia wird heute 1. Mai gefeiert. Griechische Musik wird gespielt und viel getanzt.

Wir setzen uns dazu, Siggi will mittanzen, tüftelt aber noch am richtigen Schritt. Wir essen süsses Gebäck mit Honig übergossen. Der Tischnachbar hat es uns zum Kosten angeboten.

19. Tag, Gialova – Tholo, 69 km

Donnerstag, 30.04.15

Nachdem wir den herrlichen Morgen an unserer Lagune genossen haben, geht es wieder los. Wir fahren heute tatsächlich über flaches Terrain. Ein-, zweihundert Meter (manchmal leider auch etwas mehr) vom Ufer entfernt geht es auf der Küstenstrasse immer geradeaus, ohne nennenswert ins Vertikale abzugleiten. Nur der Wind weht uns bis mittags kräftig entgegen. Man kann eben nicht alles haben.

Nur langweilig ist es immer nur so geradeaus zu fahren. Man schaut immer wieder unwillkürlich nur auf den Kilometerzähler… noch ein Kilometer und noch einer…..

Mittagspause machen wir in Kiparissa, auf dem Hauptplatz. Da tobt das Leben, ein Cafe am anderen und immer gut besucht.

Ganz anders wird es, als wir nach ein wenig Suchen, unseren Zeltplatz finden. Der hat seine guten Jahre schon länger hinter sich. Wir sind fast die einzigen Gäste, nur ein bayerisches Paar mit Wohnmobil ist noch da. Das Gras steht hoch, die Terrasse ist zugewachsen. Aber egal. Wir finden einen schattigen Platz unter einem großen Ahornbaum. Die Dusche hat Heißwasser, es gibt Tisch und Stuhl und sogar Internet.

Zum Strand ist es auch nicht weit. Seht Euch doch mal diese Farbe des Meeres an!  Ganz anders, als an der Südküste.

Wir essen heute in der Taverne. Hier ist es so abgelegen, dass wir auf den letzten Kilometern keinen Supermarkt mehr gesehen haben, um uns zu versorgen. Ich hätte zwar noch genug an Notration dabei…aber ist das jetzt ein Notfall? Ich wollte soundso schon immer mal die Suflaki hier probieren und das griechische Bier schmeckt auch hervorragend.

Nix Suflaki. Der Wirt führt uns in die Küche und zeigt uns 2 Gerichte, die es gibt. Fisch und gefüllte Tomaten und Paprika, dazu Salat. Wir sind auch damit zufrieden und hinterher auch sehr satt. Mit Wein und Brot 10 Euro. 🙂