Pakse, weiter zu den 4000 Inseln, 26. bis 27. Februar 2017

Bevor ich gestern abend in die Skybar gegangen bin, war ich noch in der Stadt, auf der Suche nach meinem Abendessen, unterwegs.
Läuft mir doch diese kleine, graue Katze aus dem Gebüsch am Strassenrand über den Weg. Sie sucht immer Schutz zwischen meinen Beinen und mauzt wie verrückt. Viel zu klein noch, um schon allein unterwegs zu sein. Dann hoppelt sie mir auch noch hinterher, wenn ich weiter gehen will. Was soll ich machen? Ich kann sie doch nicht mitnehmen.
Erkläre ihr noch schnell, dass sie nicht über die Strasse laufen soll, ohne auf den Verkehr zu achten und sich besser weiter im Gebüsch versteckt hält, denn Hunde laufen hier genug herum. Dann gehe ich etwas schneller, um sie abzuschütteln. Es tut mir sehr leid, aber ich kann mich nicht um sie kümmern.

Heute, am 26.2., miete ich mir mal wieder ein Moped. Allerdings das erste Mal in Laos.
Es ist nicht ganz so unkompliziert, wie in Vietnam. Es gibt einen richtigen Vertrag, den nur der Vermieter behält, ich bekomme keinen Durchschlag und muss meinen Pass als Sicherheit hinterlegen. Hmmh?! Ich fotografiere den Flitzer von allen Seiten. Weise den Vermieter auf Schäden hin, er nickt nur.
Es geht dann im Endeffekt alles gut. Als ich das Moped zurückbringe, sieht er es sich nicht einmal an und ich bekommen auch anstandslos meinen Pass zurück.

Ich fahre Richtung Süden, will zum Vat Phou.
Vat Phou ist eine alte Tempelanlage aus der Zeit der Khmerherrschaft. Der Bau wurde im 4. Jahrhundert begonnen und ist also älter als Angkor Wat. Allerdings nicht so spektakulär und so gut erhalten. Aber trotzdem imposant. Wenn man bedenkt, dass das alles schon seit über 1600 Jahren hier rumsteht.

Dieser Motorroller sieht so klein und harmlos aus. Fährt aber tatsächlich 120 Sachen. Bei 80 ist für mich aber Schluß. So mit Hemdchen und kurzem Höschen merkt man die Geschwindigkeit sehr deutlich. Aber der Fahrtwind ist natürlich auch sehr angenehm und kühlt so herrlich, bei diesen Temperaturen.
Man braucht keine Jacke, keine Stiefel oder Handschuhe, so lange man eben nicht stürzt ist das ok. Das Visier von meinem Helm muss einmal in einen Sandsturm geraten sein. Man kann nicht hindurchsehen. Ich habe Mühe es immer oben zu halten, um nicht blind durch die Gegend zu brausen.

Auf der Rücktour mache ich noch Station in Champasak. Einst Zentrum eines dieser laotischen Königreiche. Lang ist’s her. Es gibt nur eine Strasse, parallel zum Fluß und ich bin hier fast alleine unterwegs.
Aber hübsche Gasthäuser mit Blick über den Mekong, gibt es zu Hauf die Strasse entlang. Ich mache Rast und kehre ein. Es gibt Rindersteak. Schmeckt sehr gut, war allerdings ein bisschen zäh. Alter Wasserbüffel?

Das gegenüberliegende Ufer auf dem Foto ist übrigens nur eine Insel. Dahinter kommt noch mal so viel Mekong. Ist doch schon ein großer Strom. An manchen Stellen sogar kilometerbreit.

Das ist doch mal eine Buddhastatue. Was für ein Blick! Unten am Mekong ist die Stadt Pakse zu sehen. Ganz schön hoch, gehe lieber nicht so nahe an den Rand.
Hier gibt es auch einen hübschen Tempel, der noch in Betrieb ist. Mönche laufen herum. Einer spricht mich auf englisch an und fragt wo ich herkomme. Aber Germany kennt er nicht. Ist auch nicht so wichtig. Wir smalltalken ein wenig, mehr schlecht als recht. Zum Schluß wünsche ich ihm noch einen schönen Tag, auch wenn er es nicht ganz verstanden hat. Er lächelt freundlich. Ich habe versucht besonders höflich zu sein, ist schließlich ein heiliger Mann. Wenn man bei der Begrüßung die Hände vor dem Gesicht faltet, wie in Laos üblich, muss man sie bei Mönchen besonders hoch, bis zur Stirn halten. Das beherrsche ich natürlich nicht fehlerfrei. Gegenüber Ausländern ist man aber auch sehr tolerant. Ein freundliches Nicken ist bei Weitem ok.

Montag, 27. Februar 2017.
Mit dem MiniVan geht es in Richtung Süden.
Die Fahrt dauert nicht lange, etwa 2,5 Stunden. Dann müssen wir alle zum Fährhafen laufen, der allerdings nicht so einfach zu finden ist.
Ich nenne am Ticketschalter meine Zielort: Don Khong. Also wie man als Deutscher eben so laotisch spricht. Bekomme auch ein Ticket und nach 20 Minuten Fahrt, auf einem kleinen Boot, stellt sich heraus: Ich bin auf der falschen Insel. Mein Ziel ist Don Khong, gelandet bin ich auf Don Khon.
Na ja. Das muss man ja einfach verwechseln. Ein freundlicher Restaurantbetreiber hilft mir weiter. Das nächste Boot nach Don Khong geht in 2 Stunden.
Ich hätte auch auf dieser Insel bleiben können. Wäre dann allerdings finanziell hart getroffen worden, da ich auf Khong schon ein Zimmer gebucht habe, zum Stornieren ist es nämlich zu spät. Dann müsste ich ja doppelt bezahlen.
Das geht nicht, dann lieber weiter mit dem Boot.
So habe ich eben noch Zeit zum Mittagessen. Sehe mir noch etwas die kleine Insel an. Hat man allerdings auch schnell hinter sich.


Das Tolle ist eben nicht die Insel selber, sondern diese Wasserwelt drumherum und die beiden Wasserfälle links und rechts der Insel. Die schaffe ich aber aus Zeitgründen heute nicht mehr. Werde noch mal her kommen müssen.
Drüben, an der westlichen Flußseite liegt übrigens schon Kambodscha.
Es geht los. Da fahre ich also schon heute durch diese herrliche Inselwelt. War eigentlich erst für morgen geplant. Es sind zweieinhalb Stunden bis Muang Kong. Muang Kong ist nun wieder der größte Ort auf Don Khong. Na klar, wer weiss das nicht!
Wunderschöne Fahrt.

Vier Japaner und ich in einem Boot. Eine ganze Familie. Sie kommen aus Yokohama und sind sehr freundlich.
Am Anfang hatte ich den Fehler gemacht und gefragt, ob sie aus China oder Japan kommen. Der Vergleich mit den Chinesen wird wohl nicht so gern gehört, hatte ich so das Gefühl. Ist aber schnell wieder vergessen, mein Fauxpas.
Wir kosten Wasserspinat direkt aus dem Fluss. Unser Bootsführer empfiehlt uns diesen. Ich kannte ihn bisher nur von Suppen und als Beilage. Schmeckt sehr gut. In der Suppe aber besser, aus dem Fluß etwas scharf und sehr fest.

Auf meiner Insel habe ich ein hübsches Gästehaus gebucht.

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