Don Khong, mitten in der Inselwelt, 28. Februar bis 2. März

Übrigens das ist der SonnenAUFgang. Habe mich extra um 6:00 Uhr früh aus dem Bett gequält, um ihn zu fotografieren. Sieht doch fantastisch aus!?
Jetzt aber schnell wieder ins Bett.

On the road again.
Sitze schon wieder auf einem Motoroller. Bleibt doch noch die beste Methode, um alles in der Nähe erkunden zu können. Und macht so einen Spaß, ist Automatik, brauche nur Gas zu geben.
Mein Plan ist heute, die Insel zu umrunden. Das bietet sich an, denn es gibt eine Rundherum-Straße, die weitestgehend dem Uferverlauf folgt.
Das Mieten ist unkompliziert. Der Vermieter will keinen Pass von mir oder sonst ein Dokument, meinen Namen schreibt er sich auch nicht auf. Hier gilt wohl wieder der Inselbonus, „Du kommst hier sowieso nicht weit“.
Einen Helm gibt es übrigens auch nicht.
Die Route verläuft durchgehend unspektakulär. Es geht durch kleine, ärmliche Siedlungen, zwischen Feldern und Plantagen hindurch. Die Sonne brennt, ich genieße den Fahrtwind und die Landschaft. Wenn!
Ja, wenn die Strecke ok wäre, denn meistens verlangen große, kleine, mittlere, tiefe Löcher im Asphalt die volle Aufmerksamkeit des besonnenen Fahrers. Oder sagen wir mal besser, die Löcher in der Landschaft werden öfters durch Asphalt unterbrochen. Das ist sehr anstrengend hier durchzujonglieren.


Zum Glück gibt es aber, so nach einer Stunde Fahrt, immer öfter wieder bessere Abschnitte, auf denen ich dann entspannter dahinrollen kann.
Ich bin der einzige Touri auf dieser Strecke und muss daher öfter zurückgrüßen, vor allem wenn ich auf Schulkinder treffe, habe aber keine Zeit und traue mich auch nicht, die Hände vom Lenker zu nehmen. Nicke dafür ausdauernd und rufe in perfektem Laotisch: „Sabaidii!“.

An der Nordspitze sind sehr viele Sandbänke zu sehen. Es ist hier so abgelegen, dass man auch mal ein paar Vögel von Weitem zu Gesicht bekommt. Ich denke es sind Reiher, Silberreiher, so genau kann ich das nicht erkennen.
Hier an diesem Kap ließ ein ehemaliger Präsident, der auf Don Khong geboren wurde, ein Ressort errichten. Es sieht ganz toll aus, mit großen Bungalows am Fluß und einem verglasten Haupthaus. Leider wurde es nie ganz fertiggestellt, nachdem der Bauherr starb. Jetzt verfällt es. Schade drum.

Zum Schluß stehe ich, immerhin bis zu den Knien, mit meine Füssen im Mekong. Schwimmen, weiß ich nicht so recht. Die Strömung ist stark!? Auf einmal treibe ich ab bis nach Kambodscha.
Das Wasser ist aber unheimlich warm, schon zu warm. Aber sehr klar. Man kann sehr gut auf den Grund sehen. Die hier badenden Kinder sehen mich an und müssen kichen, sicher weil ich nicht schwimmen gehe.

Am Mittwoch, 1. März 2017, breche ich noch mal zur Insel Don Khon auf (Achtung! Ohne „g“ am Ende.). Die Wasserfälle möchte ich doch noch sehen. Per Boot geht’s natürlich dort hin.

Genau wie die 6 Franzosen, die sich vor 150 Jahren auf den Weg machten, den Wasserweg auf dem Mekong, von Vietnam nach China zu erkunden. Edle Güter sollten, vom Reich der Mitte aus, auf dem Fluß in Richtung Süden heruntergeschippert werden, am Südchinesischen Meer verladen und nach Europa verschifft werden.
Aus war der Traum, als man auf die unpassierbaren Wasserfälle Somphamit und Khon Phapheng traf. Beide links und rechts der Insel Don Khon.
Und genau die sehe ich mir heute an. Diesmal steige ich vom Boot aufs Fahrrad um. Es wäre sonst zu weit zu laufen. Geht schließlich um die halbe Insel.


Der erste Wasserfall, der Somphamit ist der Grössere. In mehreren Steinterrassen schießt das Wasser den Fels herunter. Hier muss man auch Eintritt bezahlen.

Der zweite Fall ist schwerer zu erreichen, nicht ganz so großartig, aber trotzdem beeindrucken. Hier muss man nun wieder keinen Eintritt bezahlen. Um eine Spende wird gebeten.
Die Franzosen bauten damals eine Eisenbahnlinie um die Waren und Güter per Bahn unterhalb der Fälle, in Schiffe oberhalb zu transportieren. Die alte Lok, die dafür benutzt wurde, ist auf einem der Fotos zu sehen.

Morgen werde ich Laos verlassen. Mein liebliches, kleines, friedliches Land. Ruhepol zwischen den Welten, möchte man fast sagen.
Im Herzen von Südostasien gelegen, nicht weit weg von den großen Metropolen, wie Bangkok und Saigon und trotzdem noch ziemlich uninteressiert an steilem Wachstum und Wirtschaftsboom.
Ob das lange so bleiben wird? Es wäre den Laoten zu wünschen. Denn eines ist sicher: Der Glücksfaktor und die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, steigt sicher nicht mit der Höhe des Bruttoinlandprodukts.
Phob kan mai, Laos!

Per Fähre und Bus geht es dann nach Pakse, von dort mit einem anderen Bus bis zur Grenze zu Thailand. Auf der anderen Seite dann weiter, mit dem Sleepingbus, nach Bangkok. Am Freitagmorgen werde ich dort ankommen. Wenn nicht wieder was verwechselt wird oder ich in den falschen Bus steige.

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