Peloponnes – Venedig – Alpen 2015

Rund um die griechische Insel Peloponnes, auch mal quer durch und zurück ging’s über die Alpen.

8. Tag, Akrata – Isthmia, 79 km

Sonntag, 19.04.15

Bis man diese 1000 Handgriffe, die einem allmorgendlich so abverlangt werden, wieder wie im Schlaf drauf hat, wird es wohl auch etwas dauern.

Nicht wieder das Handuch vergessen, das noch auf der Leine hängt, die Leine gehört übrigens auch mir. Ja, die Latschen müssen auch noch rein und wo ist überhaupt der Zeltsack…..

Wir fahren die Nordküste Peleponnes entlang, direkt am Wasser. Die Strecke ist weitestgehend eben, der Wind weht kräftig, aber tatsächlich permanent von halb hinten … wir kommen also schnell voran.

Die Gegend ist dicht besiedelt. Wir durchfahren grosse und kleine Orte. Sie sind im wahrsten Sinne nicht immer schön, aber dafür sehr lebendig. In den Cafes sitzen immer viele Leute, auch davor, auf den Strassen. Auf den Plätzen ist immer Gewimmel, viele Kinder.

Mittagspause am Strand. Einige wenige, sehr mutige gehen doch wirklich schon baden. Na ja, bei 25 Grad, k ann man es ja mal versuchen. Mir ist es aber eindeutig noch zu kalt. Baden im April? Wo gibt’s denn sowas?

Wir erreichen Korinth, biegen scharf rechts ab und sind schon an der Ostküste der Insel und um 15:00 Uhr auf unserem Zeltplatz.

Eines ist mir heute, beim Durchfahren der Ortschaften, besonders aufgefallen: Der Grieche legt sehr viel Wert auf Mülltrennung. Hierbei spielt der Wind eine zentrale Rolle. Seit Menschengedenken weiss man, dass PVC nicht so weit fliegt, wie z.B. Polyethylen. Papier und Pappe bringen es auf beträchtlich weitere Strecken. Diesen Umstand benutzt man hier, um den Müll zu trennen. Vom Wind zusammengeweht bilden sich nun überall in den Orten, hier und da, vereinzelt grosse Berge von Müll, schrecklich anzusehen, stinkend, aber durch diese Technik ….. sortenrein! Aha! Müsste nur noch abgeholt werden.

Ob jetzt nun auch bunte Flaschen weiter rollen als weisse. Muss noch hinterfragt werden.

Aber was soll’s? Wir müssen es ja nicht weg räumen.

Freundlich sind sie alle hier. Man grüsst solche Radfahrer, wie wir es sind oft. Andere Fahrradfahrer tun das sowieso, aber auch viele Fussgänger lassen sich dazu hinreißen.

7. Tag, Akrata – Diakofto und zurück, 30 km

Samstag, 18.04.15

Heute machen wir einen kleinen Ausflug. Es soll in die Berge gehen.

Wir lassen unsere Sachen auf dem Zeltplatz und fahren 13 km zurück nach Diakofto. Von hier fährt eine kleine Zahnradbahn die Berge hoch, bis zu dem Wintersportort mit Namen Kalavrita. Eine Stunde lang windet sich der Zug am Hang der Berge in die Höhe, hierbei immer dem Lauf eines Flusses folgend.

Eine schöne Strecke, die Felswände an den Seiten ragen manchmal ganz schön weit empor und man fährt teilweise mitten durch den vom Fluss geformten Canon. Von meereshöhe auf etwas über 700 m.

Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir auch gleich wieder runter. Wintersport ist nicht mehr, sonst ist da nicht viel los.

Im Ort kaufen wir noch ein, das macht Spass bei den Preisen. Vor allem Obst und Gemüse sind sehr preiswert.

Eins muss man ja sagen, in der Finanzpolitik sind die Griechen vielleicht nicht so stark, aber Wetter das können sie. Wieder fast an 30 Grad. Wenn der Wind vom Meer nicht zu spüren ist, ist es schon fast zu heiss. Blauer Himmel, vollkommen wolkenlos. Was will man mehr? Wir haben jetzt erst Mitte April, was wird hier wohl erst im Sommer los sein?

 

6. Tag, Patras – Akrata

Freitag, 17.04.15, 70 km

Wir verlassen Patras in Richtung Westen. Der Weg ist nicht schwer zu finden, wir folgen einfach der Küstenstrasse.

Die Strecke ist zwar stark befahren,auch gibt es eine Baustelle nach der anderen, aber wir werden immer wieder mit herrlichen Ausblicken auf das Mittelmeer belohnt. Azurblau, wie im Prospekt…. nicht zu glauben. 🙂

Ich merke sehr schnell, dass mein Hinterteil noch lange nicht im Langstreckenradfahrmodus ist. Ich rutsche auf dem Sattel schon nach 20 km hin und her. Siggi geht es genauso. Aber alles halb so schlimm, sind ja nur die ersten 3 Wochen, dann lassen die Schmerzen nach.

Quatsch :-), aber ein paar Tage wird es dauern.

Es gibt immer wieder kleine Cafes, links und rechts. Wir machen Rast in einem. Wundervoll, hier stimmen die Preise wieder. 2,10 für Cappuccino und Cola! Für diesen Preis gab es in Venedig oder auf der Fähre nichts zu holen, garnichts.

Um 16:00 Uhr erreichen wir unseren Campingplatz, direkt am Meer gelegen (es ist auch hier noch herrlich blau). Für den ersten Tag reicht es auch erstmal.

4. und 5. Tag, Fähre nach Patras

Mittwoch, Donnerstag, 15. und 16.4.15

Die beiden Tagen haben wir fast ganz auf der Fähre nach Patras verbracht. Da gibt es nichts zu berichten. War einfach furchtbar langweilig.

Das heißt: Später muss ich Euch mal davon erzählen, wie ein verwirrter Grieche und ich es geschafft haben einer staatlich-amtlich, griechischen Fähre eine halbstündige Verspätung zu verschaffen. Keine schöne Geschichte. Muss ich aber selbst erstmal verarbeiten. :-O

Aber bei Weitem nichts, was uns aufhalten könnte.

Am Donnerstag, den 16.4., sind wir, wie gesagt, etwas verspätet, um 21:30 Uhr in Patras angekommen. Das Hotel war etwas versteckt, aber nette Einheimische, die wir nach dem Weg gefragt hatten, haben uns direkt bis vor die Tür begleitet.m Donnerstag, den 16.4., sind wir, etwas verspätet, um 21:30 Uhr in Patras angekommen. Das Hotel war etwas versteckt, aber nette Einheimische, die wir nach dem Weg gefragt hatten, haben uns direkt bis vor die Tür begleitet.

 

3. Tag Venedig

Dienstag, 14.04

Ich habe mir heute schön Zeit gelassen. Bis um 13:00 Uhr auf dem Campingplatz. Mal sehen was es im Internet so Neues gibt.

Das mit den Fotos in meinem Blog hatte sich nach dem letzten Update von WordPress auch verändert. Sie erscheinen nun nicht mehr in der rechten Sidebar, ich kann sie aber dafür recht komfortabel in den Beitrag selber einfügen.

Hmmh, hat mich etwas überrascht und Zeit gekostet, um dahinter zu kommen.

Siggi ist pünktlich hier erschienen. Er ist dann gleich in die Stadt, ich etwas später.

Hab‘ mir dort noch ein paar Dinge angesehen.

Jaaa aber, es wird langsam Zeit in eine Gegend zu fahren, in der die Touristenanzahl pro Quadratmeter nicht mehr 75 übersteigt. Bin zwar selber einer, aber das ist mir einfach zu viel Gedränge.

Diese Preise machen auch keinen Spass mehr. Man traut sich ja garnicht sich irgendwo hinzusetzen. Die venezianischen Kellner sind sehr einfallsreich, um zur permanenten Umsatzerhöhung des Lokals beizutragen.

Übrigens, unter uns, Kostenspartipp 23:

Wenn man, als Mann, nach seinem fast 6 Euro-Bier keine Lust hat auf der öffentlichen Toilette auch noch 1,50 hinzulegen, es gibt sie trotzdem noch die kleinen, menschenleeren Gassen. Ist sicher nicht das feinste Benehmen, aber irgendwie doch inflationsunabhängig und irgendwie muss man sich ja wehren.

 

2. Tag Venedig per Boot

Montag, 12.04.15

So, war heute wieder unterwegs in diesem wunderbaren Freilichtmuseum. Hatte eine Tageskarte für Bus und diesen Linienbooten, die durch die ganze Lagune fahren, Vaporettos, wie der Venezianer sagt. Canale Grande rauf und runter …. Insel Lido, Murano … den St. Markus Platz natürlich…
Ich glaube ich habe jetzt das Wichtigste gesehen. Ist nicht einfach zusammen mit anderen ca. 8 Millionen Touris.
Tolle Stadt, beeindruckende Architektur, romantische kleine und auch große Kanäle. Man merkt, dass Venedig mal sehr reich war.
Aber nun ist gut.

Was mache ich morgen? Die Abfahrt der Fähre wurde ja um einen Tag verschoben. War garnicht eingeplant. Hmmh, mal sehen. Erstmal treffe ich ja Siggi.

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1. Tag Berlin – Venedig

Sonntag, 12.04.15

VENEZIA!
Ich habe es tatsächlich mal geschafft. Nach 25 Jahren Mauerfall komme auch ich mal hierher um Venedig, die Perle der Adra, zu bestaunen.
Gestern nachmittag ging es in Berlin los. Mit dem Zug, umsteigen in München und in der Nacht ging es über die Alpen.
Morgens um 8:00 Uhr stehe ich frierend vor dem Bahnhof Venedig-Meste und muss feststellen, dass bei dickem Nebel kein GPS funktioniert.
Wie komme ich jetzt zu diesem Zeltplatz? Ich versuche mir den Anblick der Googlemaps-Karte in Erinnerung zu rufen: War es nicht erstmal entlang der Bahnlinie und dann nach Westen? Oder erst nach Westen und dann die Bahnlinie kreuzen? Auch egal, wo ist überhaupt Westen?

Im Endeffekt war ich dann doch schnell da. Ich war wenigstens zu Hause noch so schlau gewesen, mir die Adresse aufzuschreiben, so dass mir Leute den Weg erklären konnten. Wie man doch auf dieses Navi schon angewiesen ist.

Ich baue mein Zelt auf, frühstücke, ein wenig waschen und dann mal los nach Venedig. Ich habe 3 Tage Zeit, mehr als genug. Am Dienstag kommt Siggi und am Mittwoch besteigen wir die Fähre nach Patras, auf den Peloponnes.
Das Wetter ist übrigens inzwischen fabelhaft. Sonnenschein und über 20 Grad. Herrlich.