Von Berlin nach HoChiMinh-Stadt, 2.1. bis 3.1.17
Es geschah in stockfinsterer Nacht, über dem menschenleeren Hochland von Afghanistan und es hatte sich lange genug angekündigt……ich springe auf und stelle mich einfach mal für eine halbe Stunde in den Gang. Kann beim besten Willen nicht mehr sitzen. Über 6 Stunden in diesem engen Stuhl. Schickes Flugzeug, Boing 787, ziemlich neu, aber so lange und so eingezwängt, wie lange soll man das denn aushalten. Da hilft auch kein Multimediaangebot und Kuschelkissen oder Schlafdecke. Noch 5 Stunden bis Ho-Chi-Minh-Stadt.
Ich bin früh um 7:00 Uhr endlich dort. Mein Zimmer ist noch nicht bereit. Schön….stürze ich mich mal gleich ins Stadtleben.
Ist das quirlig hier. Alle sind unterwegs. Motorroller bis zum Horizont, die Strasse ist voll, der übrige Platz wird von Autos belegt. Ich sitze im Taxi und staune wie sich alles fügt. Faszinierend, keiner schimpft oder regt sich auf. Man hupt dafür häufiger, aber auch nur um dem anderen zu sagen: 5 mmm von Deinem Aussenspiegel fährt auch noch einer.
Trinke meinen ersten dieses berühmten vietnamesischen Kaffees. Furchtbar starkes Zeug. Genau richtig jetzt. Erste wichtige Erfahrung: Im Strassencafe nicht so weit außerhalb Platz nehmen. Die ständig entlangschlendernen Straßenhändler vergessen sofort, dass sie dich ja schon vor 3 Minuten gefragt hatten, ob du diesen Plastikfächer kaufen willst oder sie dir endlich die Turnschuhe putzen dürfen. Aber halb so schlimm, ein „No thank you“ und entschiedenes Weggucken hilft. Man bleibt freundlich und lächelt.
Es ist Mittag, nun erstmal ins Hotel, frisch machen und etwas schlafen. Bin jetzt ja auch schon 30 Stunden unterwegs. Aber nicht zu lange schlummern, sonst bin ich ja abends nicht müde, der Jetlag muss bekämpft werden, 7 Stunden plus sind es hier. Zu Hause wäre jetzt noch mitten in der Nacht.
Besichtige an diesem langen Tag noch den Benh Thanh Markt. Fische, Fleisch, Gemüse, Klamotten. Diese Gerüche sind neu und natürlich ganz anders als zu Hause. Meist nicht unangenehm, aber manchmal….stinkt es einfach, eine von den grossen Krabbben ist vielleicht doch nicht ganz frisch, essen möchte ich hier jedenfalls nichts!? An die Hitze muss ich mich auch erst mal gewöhnen, 31 Grad. Erstmal Pause.
Abends esse ich Pho-Suppe, ein Nationalgericht. Frisches Gemüse, Fleisch, Reisnudeln….sehr lecker. Die werde ich wohl öfter zu mir nehmen, große Schüssel mit Getränk, nicht zu schaffen, 2,50 €, im Restaurant. An den Strassengarküchen wahrscheinlich die Hälfte.
Hier tobt das Leben bis spät im die Nacht. Es ist jetzt nach 23 Uhr und die Strassen und Restaurants sind immer noch voll. Man isst und trinkt, trifft sich, unterhält sich….toll. Und ich sitze mittendrin und schreibe diesen Bericht. Ich glaube, so gefällt es mir.