Monatliches Archiv: September 2016

12. Tag, Korswandt – Zinnowitz

14.09.16, Mittwoch, 35 km

Auf zum Endspurt!
Bei Ahlbeck erreichen wir die Ostseeküste. Ein Stück geht es entlang der Strandpromenade, aber dann nur noch durch den Küstenwald. Wunderschöner, dunkler Buchenwald.
Die Landschaft wirft uns nochmal alles entgegen was sie zu bieten hat, um uns aufzuhalten: die längsten, steilsten Steigungen, Erhebungen, Hügel, Berge. Es wird sehr anstrengend, denn die Strecke ist auch gut frequentiert. Viele Urlauber treiben sich hier herum. Motorunterstützte radelnde Rentner, verbissen dreinschauende, perfekt ausgerüstete Mountainbiker (so hoch sind die Berge nun auch wieder nicht) und muttigetriebene Kinderwagen-SUV’s.
Wir schaffen es natürlich und sind mittags in Zinnowitz… dem Endpunkt. Sieg!
11 Tage Radfahren von Lüneburg nach Zinnowitz. Die West – Ostdurchquerung Mecklenburg-Vorpommerns. Erstmalig nonstop! 😉
Wir werden jetzt noch ein paar Tage hier bleiben. Relaxen, an den Strand gehen, Ostseetherme. Am Wochenende wollen noch Freunde vorbeikommen, Angela und Felix.
Sonntag fahren wir wieder nach Hause.

Bis dann!

11. Tag, Grambin – Korswandt (Usedom)

13.09.16, Dienstag, 55 km

Hinter Bugewitz liegt das größte Hochmoor Deutschlands. Das Anklamer Torfmoor. Der Radweg führt genau daran vorbei. Sieht beeindruckend aus mit den ganzen abgestorbenen Bäumen. Eine reiche Tierwelt hat sich hier entwickelt. Auch Biber gibt es hier.
Wir nehmen die Personen- und Fahrradfähre von Kamp nach Karnin und betreten dort usedomschen Boden… Hurra! Nun ist es nicht mehr weit bis zum Endziel unserer Reise.
Allerdings müssen wir bis Korswandt noch einige bissige Steigungen überwinden. Aber das haben wir ja bereits trainiert.
Morgen geht’s bis Zinnowitz.

10. Tag, Neuensund – Grambin (westlich von Ueckermünde)

12.09.16, Montag, 38 km

Neuensund liegt so abgelegen am Waldrand, wir hören nachts die Hirsche röhren. Das hatte ich bisher in freier Wildbahn noch nicht erlebt. Und morgens machen am See die Kraniche Rabatz, bevor sie alle auf einmal weiter in Richtung Süden fliegen.
Heute wieder einige greuliche Wegabschnitte, denen wir diesmal aber nicht ausweichen können. Loser Sand, Waldwege, Kopfsteinpflaster, Schiebestrecken. Zum Glück haben wir es heute nicht so weit.
Wir entscheiden uns aus dem Begriff „Mecklenburger Seenradweg“ den Zusatz „Radweg“ zu streichen.
Die Landschaft, die wir durchqueren, ist aber trotzdem sehr reizvoll und diese Reise wert. Vor allem ist es nicht so überlaufen. Wir sind ja fast alleine unterwegs.
Weiter geht es wieder durch dichte Wälder… wir nähern uns unaufhaltsam der Ostsee.
Pause in Ueckermünde. Fischbrötchen am Hafen und weiter bis zum Campingplatz. Dieser liegt direkt am Stettiner Haff. Wir springen noch rein.

9. Tag, Gatsch Eck – Neuensund

11.09.16, Sonntag, 51 km

Neubrandenburg – Stadt der 4 Tore.Wir besichtigen aber nur eines und gehen lieber erstmal frühstücken. Das Wetter meint es wieder mal gut mit uns. Wir sitzen in leichter Anzugsordnung draußen vor dem Cafe.
Wir ersparen uns mal wieder die schlimmsten Routenabschnitte, indem wir uns ein paar Kilometer der Landstrasse bedienen. Der Autoverkehr ist heute am Sonntag auch eher mäßig.
Schlechte Abschnitte gibt es zwischen Küssow und Worlin bzw. Galenbeck und Neuensund. Wir kommen diesmal total schnell voran und sind schon um halb zwei auf dem Campingplatz. Ein alter Gutshof mit Bewirtschaftung. Sehr idyllisch und ruhig gelegen. Wir dürfen im zugehörigen Lenne`park zelten. Welche Ehre. 😉
Wir fahren noch zum Baden in den nahegelegenen Schmiedegrundsee.

8. Tag, Neu Trebbow – Gatsch Eck (kurz vor Neubrandenburg)

10.09.16, Samstag, 58 km

Wir halten uns heute genau an die Route im Tourenbuch. Da die Wege versprechen, heute radfahrgeeigneter zu sein.
Wir rollen durch kleine, hübsche, herausgeputzte Dörfer. Ein einsamer See liegt am anderen, oft eingesäumt durch dichte Buchenwälder, die uns zum Glück reichlich Schatten spenden, denn es ist wieder ein heißer Tag.
Wir kommen durch Fürstensee, Carpin, Blankensee… Alt Rehse. Schöne Strecke. Es gibt nur einen Nachteil: Wir müssen ganz schön kräftige Steigungen überwinden. Zwischen den vielen Seen gibt es eben immer wieder Berge.
Wir zelten direkt am Tollensesee. Abendbrot gibt es heute am Imbiss. Keine Lust mehr zum Kochen.

7. Tag, Mirow – Neustrelitz (genauer Neu Trebbow)

09.09.16, Freitag, 58 km

Frische Landeier vom mecklenburger Huhn werden über unserem Kocher zum Rührei verquirlt. Das gibt Kraft. Die Schmerzen lassen auch langsam nach. Der Po und die Waden haben sich wohl an die tägliche Mehrbelastung gewöhnt. Schön.
Heute sind wir etwas vorsichtiger bei der Auswahl unseres Weges. Wir sehen genau auf den Plan und schlechte Strecken umfahren wir auf der Landstrasse. So viel Verkehr ist auch nicht.
Wir kommen zu dem Schluß, dass der Mecklenburger Seenradweg nur bedingt für Tourenräder mit einigem Gepäck geeignet ist.
Da wir uns heute nicht so anstrengen müssen, haben wir auch Zeit für eine ausgiebige Mittagspause in Wesenberg.
In Neustrelitz kaufen wir ein neues Fahrradschloß für Moni und für mich einen neuen Schlauch, einer mußte schon dran glauben.
Wir zelten wieder an einem See. Diesmal ist es der Kluger See. Einmal reinspringen ist Pflicht. Schön erfrischend.

6. Tag, Bad Stuer – Mirow an der Müritz

08.09.16, Donnerstag, 58 km

Manchmal sind die Wege auf dieser Radroute doch sehr schlecht: versandete Feldwege, unbefestigte Waldwege und Kopfsteinpflaster. An einem Teilstück steht doch tatsächlich: „Radfahrer absteigen, schlechte Wegstrecke“. Absteigen auf dem Radweg… ist ja wie Autoschieben auf der Landstrasse.
Die schlechten Wege kosten auf alle Fälle viel mehr Zeit. Daher entschließen wir uns auch nicht ganz um die Müritz rumzufahren, sondern am Südufer entlang zu radeln. Wir haben ja schon bei einer früheren Radtour die Strecke um den See erkundet.
Wir lagern am Stranbad in Mirow. Springen zur Abkühlung in den See. Es war ein sehr heißer Tag und wir sind ganz schön erledigt. Daher bleibt unsere Campingküche heute kalt und wir gönnen uns einen Restaurantbesuch. Es gibt Zander, frisch aus der Müritz.
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5. Tag, Parchim – Bad Stuer

07.09.16, Mittwoch, 47 km

Frühstück in Parchim, am Marktplatz. Es ist Bauernmarkt, es gibt frischen Knoblauch. Den häckseln wir abends immer „knollenweise“ in die Suppe. Das gibt Kraft und der „Duft“ wird ja beim Radfahren wieder weggehechelt.
Es geht weiter so dahin. Die Landschaft ist etwas langweilig. Schnurgerade durch Wald und Felder ziehen sich die Wege. Erst im Plau am See wird die Gegend wieder abwechselungsreicher. Viel Wald und Wasser. Der Weg am Westufer des Plauer Sees ist aber eher etwas für Mountainbiker. Moni verliert ihr Fahrradschloß.
In Bad Stuer sind wir fast alleine auf dem Zeltplatz, obwohl das Wetter noch wunderschön ist. Ist eben Nachsaison.
Direkt beim Fischer kaufen wir frisch geräucherte Forelle. Hmmh.

4. Tag, Eldena – Parchim

06.09.16, Dienstag, 60 km

Hurra, die Sonne ist wieder zurück! Keine dunklen Wolken mehr, nur noch Sonnenschein pur.
Frühstück direkt im Hafen unter einem kleinen Pavillion, mit Blick aufs Wasser. Sehr romantisch. Wir bekommen Brötchen und Kaffee von der Hafenmeisterin.
In Ludwigslust sehen wir uns kurz das Schloß und den zugehörigen Park (natürlich von Lenne`) an. Einer der schönsten Europas steht in unserem Reiseführer. Egal, wir müssen weiter. 😉
Schöne Wege führen uns oft direkt entlang der Elde-Müritz-Wasserstrasse bzw. an der Elde selber. Keine Steigungen, plattes Land. Durch Neustadt-Glewe geht’s weiter bis Parchim. Wir fragen in der Touriinfo und dürfen eine Nacht im Sportboothafen zelten, mitten n der Stadt, für 5 €.

3. Tag, Thießau – Eldena (an der Elde-Müritz-Wasserstrasse)

05.09.16, Montag, 50 km

Es ist heute immer noch regnerisch. Die ganze Nacht durch hat es ununterbrochen auf unser Zelt geprasselt.
Frühstück in der Altstadt von Hitzacker.
Bei Dömitz verlassen wir den Elberadweg und radeln nun entlang der Elde oder irgendeines Seitenkanals.
Wir kämpfen gegen kräftigen Gegenwind, hin und wieder etwas Nässe von oben. Unser ursprüngliches Ziel Neustadt-Glewe werden wir wohl heute nicht schaffen. Dafür campen wir in dem kleinen, gemütlichen Bootshafen von Eldena und sind fast alleine dort.