Donauradweg 2014

Von Donaueschingen nach Wien.

Regensburg – Straubing

Tag 12, Mittwoch 17.09.14, 58 km

Das muss der Ausbruch des Spätsommers sein. Den ganzen Tag Sonnenschein, über 25 Grad. Wundervoll. Hoffentlich bleibt es so.
Wir radeln durch den Gäuboden. Eine besonders landwirtschaftlich fruchtbare Gegend. Kein Bauer der hier nicht reich geworden ist. Geschuldet ist dieser gute Boden den früher regelmäßigen Hochwassern der Donau.
Wir fahren, diesmal per Rad, an der Ruhmeshalle Wallhalla vorbei, machen Station in Wörth a. d. Donau. Die Bäckerin, bei der wir leckeren Bienenstich essen, verspricht, dass das Wetter so bleibt. Also, die muß es ja wissen, ist ja schließlich von hier.
Die Donau ist schon deutlich breiter geworden. Dicke Lastkähne sind jetzt hier auch unterwegs. Man kann nun, dank auch dem Rhein-Main-Donau-Kanal, von Rotterdam bis zum Schwarzen Meer fahren.
Um 15:00 Uhr sind wir schon in Straubing. Aufbauen und ab in die Stadt. Wir machen wieder KiKu, KirchenKucken. Auch die historische Altstadt ist sehenswert. Aber erstmal auf dem Stadtplatz ein Weißbier, direkt beim Paulaner.
Heute abend kochen wir „Regensburger Runde“. Eine dortige Wurstspezialität. …. uns geht’s gut.

Regensburg

Tag 11, Dienstag, 16.09.14, Stadtbesichtigung

Heute lassen wir es gemütlich angehen. Wir schlafen etwas länger und nach dem Frühstück werden erstmal Postkarten geschrieben.
So um 11:00 sind wir in der Stadt. Wir wollen ins Internetcafe am Bahnhof. Auf dem Campingplatz ist Internetzugang sündhaft teuer. Das war so gar der Rezeptionistin peinlich und sie hat uns daher dieses Bahnhofscafe empfohlen. Aber hier gibt es auch kein Wlan?! Es gibt stationäre PC’s für die man zeitabhängig einen Zugangscode bekommt. Halbe Stunde 2 €. Obwohl wir Kunden im Cafe sind müssen wir noch extra dafür bezahlen. Internet ist hier noch was ganz seltenes und kostbares. Passt ja zum mittelalterlichen Flair der Stadt (Oh, das war böse). Sonst haben wir uns aber sehr, sehrwohl hier gefühlt. Um wieder Frieden zu stiften.
Überhaupt ist es auf den Zeltplätzen hier in Deutschland nicht üblich einen Internetzugang anzubieten. In Frankreich und der Schweiz war das der Standard und oft inklusive. Da gibt es wohl viel Nachholbedarf.
Wir schlendern weiter durch die Altstadt, ein bisschen auf Shoppingtour, aber viel können wir ja nicht einkaufen.
Um 15:00 schiffen wir uns auf dem Schiff „Kristallkönigin“ ein und dampfern die Donau entlang, bis zur Wallhalla in Donaustauf. Hier ist von jedem wichtigem Deutschen, in all den Jahren der Geschichte, ein Gipskopf ausgestellt.
Anschließend müssen wir noch hin und zurück über die Steinerne Brücke laufen, denn das ist Pflicht.
Zurück auf dem Campingplatz gibt Leberkäse mit Bratkartoffeln. Schön is. Ja, mei. Pfiad Di.

 

Hermsaal – Regensburg

Tag 10, Montag, 15.09.14, nur 29 km

Es ist nicht mehr allzu weit nach Regensburg. Es wird ein schöner Tag, mittags kommt sogar die Sonne raus.
Um 12 sind wir auf dem Campingplatz. Waschen Wäsche, gehe einkaufen und dann fahren wir mit dem Bus in die Stadt.
Regensburg gefällt uns sehr. Schöne mittelalterliche Stadt, aber voller Leben. Ich kenne die Stadt ja noch aus meiner Zeit, hier in Bayern bis 1994. War hier oft mit meinem Tiefkühl-Lieferwagen, auch in der Altstadt unterwegs. Vieles kommt mir noch bekannt vor, aber es sind viel mehr Geschäfte und Lokale hinzugekommen.
Wir lassen uns mit einem Stadtbesichtigungsbus durch die Altstadt kutschieren. Sitzen in der Sonne, herrlich.
Abends treffen wir uns mit Fritz, er wohnt in Landshut, kommt extra nach Regensburg, um uns zu treffen. Mit Fritz habe ich schon einige Radtouren gemacht, z.B. die durchs Baltikum.
Wir kehren ein, essen eine zünftige Brotzeit und trinken leckeres Bier und sinnieren uber unsere „Abenteuer“.
Morgen bleiben wir auch noch in Regensburg. Gibt noch einiges zu sehen. Allerdings nicht die Steinerne Brücke, das Wahrzeichen der Stadt, sie wurde bis zur Unkenntlichkeit eingerüstet. Kann man nichts machen.

Neuburg an der Donau – Hermsaal (kurz hinter Kelheim)

Tag 9, Sonntag, 14.09.14, 78 km und ca. 10 km mit dem Schiff

Bis Ingolstadt ist nicht weit. Wir sind um 11 dort. Hübsche Stadt. Schicke Altstadt mit Stadtmauer, Kreuztor, Liebfrauenmünster und Moritzkirche und natürlich dem Schloss.
Weiter geht’s, an der Donau entlang, die hier schon ziemlich breit ist.
Viele Renaturierungsmassnahmen retten die alten Auenwälder, schaffen Úberflutungsflächen, Fischtreppen etc.. Man hat erkannt, dass ein Eindämmen des Flusses nicht ewig funktioniert und nur neue Probleme schafft.
Es geht so schön dahin und vor Vohburg passiert es dann. Es beginnt zu regnen. Der Wetterbericht hatte es angekündigt. Ein Weile halten wir so durch, dann pellen wir uns unsere Regenkleidung über. Aber schön ist anders, man bekommt trotzdem alles ins Gesicht und die Hände rutschen schon auf den Griffen. Erschwerend kommt noch diese Strecke hinzu. Unbefestigt, mit regelmäßiger Pfützenbestückung. Puuuh, strengt an.
Als wir im Kloster Weltenburg ankommen, hört es endlich auf. Ist jetzt auch egal.
Wir besichtigen die wunderbaren Barockmalereien der Gebrüder Assam, genehmigen uns ein Weltenburger Pils und besteigen den Dampfer nach Kelheim.
Eindrucksvoll dieser Donaudurchbruch. Der Fluss wird hier sehr schmal aber tief und zwängt sich zwischen imposanten Felsen hindurch.
Noch 8 km und wir sind an unserem Ziel. Camping auf dem Bauernhof. Ein heisse Dusche, Suppe, Wurstsalat. Wir sind ziemlich fertig.
Morgen geht’s gen Regensburg.

Dillingen – Neuburg an der Donau

Tag 8, Samstag, 13.09.14, 76 km

Booh, ist das laaangweilig.
Wir fahren bis Donauwörth quer durch die Felder, auf ruhigen Wegen zwar, aber immer nur Mais und abgeerntete Felder …..?! Dafür geht es alerdings sehr schnell und wir sind schon mittags in Donauwörth.
Endlich etwas Abwechslung. Münster, Kloster und Altstadt sind schnell abgehakt und es gibt Kaffee und Käsekuchen zur Belohnung.
Es ist sehr auffällig wie aufgeräumt und blitzblank geputzt diese bayerischen Städte immer sind. Fast schon steril. Irgendwie unecht. Hmmh?
Ab jetzt geht es allerdings schon ein paarmal hoch und runter. Es sind die Ausläufer der Schwäbischen Alb oder des Fränkischen Jura (Wer weiss das schon so genau), die es zu überwinden gilt. Aber wir treten ganz schön rein und Berge schrecken uns heute nicht. Jedenfalls nicht bis zu einer bestimmten Anzahl.
Da wir heute so schnell unterwegs sind, entscheiden wir uns noch bis Neuburg zu fahren. Nicht wie ursprünglich geplant nur bis Marxheim. Sollte es morgen, wie vorhergesagt nur regnen, könnten wir uns zumindest in dieser doch etwas größeren Stadt die Zeit vertreiben.
Wir wohnen heute auf dem Zeltplatz des örtlichen Rudervereins. Sehr preiswert, 12 Euro für uns beide.
Abend fahren wir noch in die Altstadt und sehen uns noch das Schloss an.
Und das Highlight des Tages. Zum Abendbrot kocjt unser kleiner Gaskocher herrliche schwäbische Maultaschen.

Ulm – Dillingen

Tag 7, Freitag 12.09.14, ca. 60 km mit dem Zug

Es ist wunderschön wenn man im warmen Schlafsack liegt und draußen der Regen aufs Zelt prasselt. Da schläft man garantiert gut und tief.
Aber wenn es dann garnicht mehr aufhört un gegen 9 Uhr die Blase drückt. Hmmmh. Irgendwann muß man dann doch raus.
Der Wetterbericht warnt vor Dauerregen, das Regenradar im Smartphone lässt gar kein Land mehr erkennen… alles blau.
Wir entschließen uns, nach einigem Hin und Her, heute mit dem Zug an unser Tagesziel, Dillingen, zu fahren. Den ganzen Tag durch den Regen zu radeln ist nicht schön.
Wir sehen uns die Altstadt von Dillingen auch im Regen an. Lassen uns von einem Cafe zum nächsten treiben. Denn es hört nicht auf zu regnen.
Unser Zeltplatz ist schick, mit Gaststätte, direkt an der Donau. Wir gehen essen, keine Lust bei der Nässe zu kochen, obwohl der Regen abends abebbt.
Wir lesen noch viel, quatschen, spielen Mau-Mau, so vergeht der Abend.

Ulm

Tag 6, Donnerstag, 11.09.14, einige Kilometer zu Fuss

So. Ich glaube wir haben alles gesehen.
Die Altstadt. Den gigantischen Münster, mit dem weltgrößten Kirchturm (161, .. ), die gut erhaltene Stadtmauer, an der Donau entlang. Das hübsche, fachwerkromantische und von Bächen durchflossene Fischer- und Gerberviertel. Wirklich sehr sehenswert.
Wir waren auch in der schicken, modernen Neuen Mitte Ulms und im Donauschwäbischen Nationalmuseum. Seit dem wissen wir auch wie die Deutschen z.B. nach Siebenbürgen oder ins Banat kamen und dort siedelten bevor sie nach dem 2. Weltkrieg vertrieben wurden. Sehr interessant.
Und wir haben schwäbischen Sauerbraten gegessen.
Morgen geht es wieder weiter, Dillingen ist unser Ziel. Mal sehen, es soll morgen eigentlich den ganzen Tag regnen.

Rottenacker – Ulm

Tag 5, Mittwoch, 10.9.14, 53 km

Gestern gab es noch ein wunderbares Naturschauspiel. Wildgänse auf ihrem Weg von Skandinavien in wärmere Gefilde. Sie hatten sich die Südseite unseres Sees als Übernachtungsplatz ausgesucht. So setzten mit einmal hunderte von diesen Weihnachtsbraten, unter lautem Geschnatter, zur Landung an. Ohne gegeneinander zu knallen und ohne Flughafen, toll.
Morgens ist die Wiese noch nass und voller Tau. Das ist jetzt im September wohl immer so. Aber es ist warm, die Nacht war ruhig. Wir frühstücken unser Müsli, trinken Kaffee und los.
Wir fahren bis Ehingen. Hier teilt sich der Donauradweg. Es gibt die Route direkt nach Ulm, an der Donau entlang oder durch die Schwäbische Alb, über Blaubeuren. Wir entscheiden uns für Blaubeuren. Denn hier gibt es eine Besonderheit … den Blautopf. Eine riesige blaustrahlende Quelle, die aus einem langgestreckten Höhlensystem entspringt und hin und wieder mal für Hochwasser sorgt. Wunderschön anzusehen.
Die Höhle selber sehen kann man nur als amtlicher Höhlentaucher. Per Fahrrad nicht befahrbar.
Wir sind schon um 3 in Ulm. Diesmal gab es kaum Steigungen, daher ging es so schnell. Wir campen auf dem Gelände eines Kanuvereins, 20 m südlich der Donau. Moni hat diesen Platz im Internet gefunden. Einen richtigen Campingplatz gibt es in Ulm nicht. Aber egal, hier haben wir auch alles was wir brauchen (mit Biergarten übrigens). Und es sind nur ein paar Schritte in die Innenstadt. Heute abend gibt es noch Ulm bei Nacht und morgen sehen wir uns am Tage die Stadt an.

Riedlingen – Rottenacker

Tag 4, Dienstag, 9.9.14, 31 km

Heute machen wir einen kurzen Tag. Wir sehen uns die Altstadt von Riedlingen an. Das Museum hat leider nur am Wochenende geöffnet.
Egal. Wir frühstücken schön in einem Cafe. Um halb 12 fahren wir erst los.
In Obermarchtal, auf halber Strecke, besichtigen wir ausgiebig das große Kloster. Marie Antoinette hat hier übrigens, auf dem Weg nach Paris zu ihrem Bräutigam, damals Station gemacht.
Wir kaufen 2 Bachforellen beim Fischer. Er holt sie mit dem Köcher direkt aus dem Becken. Schlachtet sie und nimmt sie für uns aus. Heute abend gibt es Fischsuppe. Frischer geht es ja nicht.
Wir campen direkt an einem See. Abends sind wir hier fast ganz alleine. Wunderbar, wir springen nackt ins erfrischende Naß des großen Rottenacker Baggersees.

Hausen im Tal – Riedlingen

Tag 3, Montag, 8.9.14, 58 km

Wir fahren durch das romantische Tal der Oberen Donau, ein Naturpark.
Es ist eingesäumt von hohen Kalksteinfelsen auf deren Gipfeln fast immer ein Schloss oder eine Burg stehen. Ganz ruhig ist das Wasser der Donau. Heute sind auch nicht ganz so viele Leute unterwegs, wir sind fast für uns. Immer wieder queren wir auf kleinen Brücken den Fluss. Allerdings bleibt die Strecke hügelig.
Habe Probleme mit der Gangschaltung, ich glaube ich brauche eine Werkstatt. Die erste, in Sigmaringen, hat doch tatsächlich Urlaub. Schlechte Laune! In Mengen klappt es dann. Schalthebelwerferkettenumleger war verbogen. Die Reparatur geht schnell und kostet nur 11 Euro. Die haben sich bestimmt verrechnet, schnell weg. Gute Laune.
Ein Gewitter treibt uns in ein Cafe. Wir warten ein wenig, dann geht es weiter. Diesmal über die Felder. Es bleibt flach und wir erreichen ungeahnte Geschwindigkeiten. Halb Fünf sind wir in Riedlingen, der Perle der Oberen Donau. Wir sehen uns die Stadt morgen vormittag an. Unser Zeltplatz gehört zum örtlichen Tennisplatz. Alles vom Feinsten, gepflegte Sanitärräume. Wir sind alleine auf der Zeltwiese. Auch mal schön. Es gibt Nudel Bolognese, alles handgearbeitet. Das Rindfleisch vom Biobauern. Besser geht’s nicht.
Schadensbericht: Abends bricht noch mein Fahrradständer. Bißchen viel für einen Tag. :'(