Monatliches Archiv: Juli 2016

7. Tag, Rolling home

Freitag 17.06.16, Wiek – Breege, 12,8 sm

Nachdem wir ausgeschlafen und gut gefrühstückt haben, geht es erst gegen Mittag los.
Es regnet leider die ganze Zeit, bis zum Nachmittag. Aber es ist ja nicht weit, wir fahren wieder das Fahrwasser entlang durch das wir vor einer Woche hinaus gefahren sind. Eigentlich wollten wir noch auf dem Breeger Bodden etwas rumsegeln, aber das ist uns dann doch zu nass und ungemütlich. Wir fahren in den Hafen. Essen noch lecker Fisch, am Imbiss und gut ist.
Moni ist glücklich, dass sie nicht seekrank geworden ist. Sie hatte erst Bedenken. Jetzt ist sie so begeistert, dass wir schon den nächsten Törn planen. Suchen uns auch schon ein Schiffchen aus. Es liegen ja sehr viele zu vercharternde an den Stegen. Wir wollen eine etwas größere Bavaria, aber alter Bauart soll sie sein. Die sind noch wesentlich schicker, da wurde beim Innenausbau noch nicht mit den schönen Hölzern gespart.
Toll!
Wir beschließen noch eine Woche auf dem Zeltplatz in Juliusruh zu bleiben. Erkunden von dort die Insel oder relaxen am Strand. Das Wetter verspricht deutlich Besserung.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.



6. Tag, Der lange Schlag

Donnerstga 16.06.16, Sassnitz – Wiek, 37,6 sm

Der Techniker kommt pünktlich um 09:00 Uhr.
Nach etwas ausprobieren stellt sich heraus, das Ansaugrohr im Tank hatte sich durch den Wellengang gelöst. Es läßt sich reparieren. Doch wir sind nun spät dran. Morgen ist Sturm angesagt und wir müssen es heute bis in die geschützten Boddengewässer schaffen. Sonst kommen wir hier nicht mehr rum, um Rügen.
Also los. Mit Segeln ist nicht viel Strecke rauszuholen, das schaffen wir nicht. Motor an und heute etwas mehr Gas. Benzin ist da und repariert ist er ja auch.
Vorbei am Königsstuhl, quer über die Jasmunder Bucht und schließlich ums Kap Arkona. Wir sind inzwischen zuversichtlich, dass wir es in einer guten Zeit schaffen werde.
Um halb sechs laufen wir in den gemütlichen Hafen von Wiek ein. Der Hafenmeister ist sehr freundlich, weist uns ein und hilft beim Anlegen. Na also … geschafft.
Zur Krönung des Tages Public Viewing in der Hafenkneipe.
Morgen können wir ausschlafen. Wir haben es nun nicht mehr weit.

5. Tag, Die Havarie

Mittwoch 15.06.16, Gager – Sassnitz, ca. 20 sm

Rum um die Halbinsel Mönchsgut, dem Fahrwasser Thiessow folgen und quer übers Prorer Wiek. Das ist heute unsere Strecke.
Wir müssen nach Sassnitz, weil es dort eine Tankstelle gibt. Der kleine Tank für unseren Außenbordmotor ist bald leer.
Der Wind ist irgendwie immer ungünstig für uns, daher brauchen wir so viel Benzin.
Es regnet als wir am Nachmittag in Sassnitz ankommen. Dann passiert es. Wir tuckern so durch den großen Hafen, um uns ein Plätzchen
zu suchen, da geht der Motoraus und ganz schlimm … er geht nicht wieder an. Ooooooh. Mit der letzten Fahrt im Schiff schaffen wir es,
zum Glück noch, zwischen die Pfähle der Ostmole. Hier können wir uns nur ans Ufer ranziehen, per Sorgleine des Nachbarbootes.
Glück im Unglück. Aber was nun? Wir rufen beim Vercharterer an, der verspricht uns morgen jemanden vorbeizuschicken.
Unser Zeitplan kommt in Bedrängnis, wenn wir morgen nicht früh los können.
Weswegen sind wir hier? Genau, die Tankstelle. Aber da gibt es nur Diesel und wir brauchen Benzin. Der Tankwart ist aber so freundlich und nimmt uns
mit seinem Auto mit zur nächsten Autotankstelle. Nur zurück müssen wir zu Fuß, mit dem schweren Kanister, 2 km. Bo eh!
Und… es gibt keinen Strom und kein Wasser an dieser Ostmole, zum Duschhaus sind es gefühlte 5 km. Wir gehen ungeduscht ins Bett. Sind soundso durchgespült vom Regen.
Die gute Meldung: Wir haben uns einen Karabinerhaken gekauft.
Wegen dem ganzen Streß, bin ich nicht dazu gekommen Fotos von Sassnitz zu machen. Auf den Bildern ist noch Gager zu sehen.

4. Tag, Der Strelasund

Dienstag, 14.06.16, Stralsund – Gager, 27 sm

Um 8:20 Uhr passieren wir die geöffnete Zugbrücke.
Es regnet etwas. Na ja, wir sind ja gut angezogen. Wir fahren den Strelasund entlang, bis zum Greifswalder Bodden.
Ursprünglich wollten wir die Vogelschutzinsel Ruden anlaufen. Zum Glück erfahren wir aber noch von anderen Seglern
rechtzeitig, dass der Hafen dort gesperrt ist. So ersparen wir uns eine unnütze Strecke, wir hätten ja wieder zurück gemusst.
Wir versuchen auf dem Greifswalder Bodden etwas zu segeln, aber entgegen der letzten Tage, ist es fast windstill.
Irgendwann geben wir es auf und dampfen in Richtung Gager.
Festmachen an der Muringtonne. Zum Glück war keiner da und hat gesehen, wie wir uns anstellen. Ist nicht so einfach diese Muringtonnen
einzufangen.
Wir beobachten dann heimlich die später Ankommenden. Die benutzen alle einen Karabinerhaken, um sich an der Tonne einzuhaken. Den müssen wir uns auch zulegen.
Gager ist ein wunderschöner, ruhiger Hafen. Noch so naturbelassen. Gefällt uns sehr. Aber wir müssen trotzdem morgen schon wieder weiter. Wir wollen ja rumkommen, um die Insel.

3. Tag, Richtung Süden

Montag 13.06.16, Kloster – Stralsund, 17,5 sm

Nun ist es doch passiert. Nicht ganz im Fahrwasser und wir setzen kurz, aber sanft, auf. Zum Glück kommt der Wind uns zu Hilfe und
schiebt uns gleich wieder frei. Puuh. Ganz schönen Schreck bekommen.
Doppelt konzentriert folgen wir dem Fahrwasser bis nach Stralsund.
Beim Festmachen ist so viel Wind, dass wir mit dem Heck zuerst Richtung Steg fahren. Ist stabiler. Der Bug würde vom Wind sofort
weggedrückt werden.
Wir schlendern noch durchs Hafenviertel und essen Fischleckereien.
Morgen müssen wir früh aufstehen, die Ziegelgrabenbrücke öffnet nur zu bestimmten Zeiten.

2. Tag, Breege Manövertrainig

Sonntag, 12.06.16,   Breege – Kloster/Hiddensee, 15,2 sm

Beim Ablegen wird es klar. Es handelt sich bei der Littlefoot um ein sehr leichtes und dadurch windnervöses Schiff.
Der Wind drückt den Bug sofort an die Pfähle. Nach etwas Rumeiern, schaffen wir es aber hinaus auf den Bodden.
Hier werden erstmal Segel gesetzt und die ersten Manöver gefahren. Windstärke 5. Halse, Wende, Reffen, am Wind dahinrauschen…
Klappt schon ganz gut.
Leider müssen wir die Segel wieder einholen, denn wir wollen ja nach Hiddensee und der Wind kommt leider aus der falschen Richtung.
Also geht’s per Motor durchs Fahrwasser Richtung Westen.
Ganz schön flach vor der Einfahrt nach Kloster. Man muß sich akribisch ans Fahrwasser halten, auch wenn einem die dicken Fähren entgegenkommen.
Nach einem, vor allem für den Steg, hartem Anlegemanöver – die Geschwindigkeit läßt sich eben schlecht regulieren, wenn der Gashebel ganz hinten und unten am Außenborder liegt –
betreten wir erstmalig Hiddenseeer Boden. Juchhu.
Abends noch Public Viewing, Deutschland – Ukraine, 2:0. Dann nur noch müde.