Tägliches Archiv: 24. April 2015

13. Tag, Kosmas –  Gythion, 60 km

Freitag, 24.04.15

Auf geht’s! Schussfahrt nach Skala. Wieder runter ans Meer, ins Warme. Wir starten ziemlich früh, vor 9:00 Uhr. Wir müssen ja kein Zelt abbauen und nichts großartig verpacken.

Nach kurzem Anstieg geht es gleich steil bergab und das wird die nächste Stunde auch so bleiben. Es sind 9 Grad in Wirklichkeit, aber durch den schneidenden Fahrtwind werden es gefühlte -7 Grad. Es treibt mir die Tränen ins Gesicht. Ich habe alles angezogen, was ich habe und ich friere wie verrückt. Nur schnell tiefer kommen.

Endlich inSkala angekommen, haben wir auch wieder unsere 25 – 28°. Ist das schön, nach der Kälte.

Muss ich Euch erzählen: Ich stehe mit meinem Rad am Strassenrand, warte auf Siggi, kommt ein Auto vorbei, hält an, fährt zu mir zurück, fragt woher ich komme, ich antworte brav, fährt wieder los und ich stehe da mit neuen Orangen im Arm?!

Die sind doch, sehr gastfreundlich, diese Griechen. Ich glaub‘ ich mag sie.

Wir zelten heute wieder am Meer, mitten in einer Gänseblümchenwiese. Wiesen sind auf den Campingplätzen eher die Ausnahme, meist ist der Untergrund eher sehr steinig und hart. Gut, dass der Zeltboden was ab kann und ich diese stabileren Heringe gekauft hatte. Die normalen wären schon lange rund und krumm. So jetzt Entspannung.

Kalispera!

12. Tag, Leonidio – Kosmas, 34 km

Donnerstag, 23.04.15

Hat mir doch die Katze heute Nacht meine Vorratstüte aufgerissen und eine Wurst geklaut! War auch unvorsichtig von mir, die Tüte draußen zu lassen.

Heute geht es wieder Richtung Landesinneres, ab in die Berge, mit anderen Worten. Eine wundervolle Strecke. Erst das Tal entlang und dann die Berghänge serpentinentechnisch immer hinauf. Wir wussten ja was auf uns zukommt. Es sind nur wenige Autos unterwegs. Manche hupen freundlich und winken. Andere gucken uns nur erstaunt an. Die Hiegen haben Angst vor uns.

Man muss sich wohl damit abfinden, dass es nur langsam voran geht. Statt 20, eben nur 6-7 Stundenkilometer. Bloss nicht schieben, dass ist eher noch anstrengender.

Immer wieder tolle Ausblicke hinab auf das Flusstal. Da sieht man mal was man schon so geschafft hat. Überall wachsen interessante Pflanzen für meinen Steingarten zu Hause. Schade, dass ich keine mitnehmen kann.

Die Steigungen wollen einfach kein Ende nehmen. So langsam reicht es. Die Temperatur ist von 25 auf 10 Grad gefallen. Wir erreichen das Bergdorf mit Namen Kosmas nach über 4 Stunden. Hier bleiben wir die Nacht und nehmen uns ein Zimmer. Die lange Abfahrt nach Sparka heben wir uns für morgen auf. Wir sind jetzt auf 1122 m Höhe und haben heute insgesamt 1300 Höhenmeter zurückgelegt. Mann, Mann!

Bin geschafft. Gucke nur noch im Fernsehen griechisches Parlamentsfernsehen. Da ist was los. Die schreien sich an, beschimpfen sich, gestikulieren wie wild. Unterhaltend. Genau das, was ein müder Fahrradfahrer jetzt braucht. ;^)