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Ulm – Dillingen

Tag 7, Freitag 12.09.14, ca. 60 km mit dem Zug

Es ist wunderschön wenn man im warmen Schlafsack liegt und draußen der Regen aufs Zelt prasselt. Da schläft man garantiert gut und tief.
Aber wenn es dann garnicht mehr aufhört un gegen 9 Uhr die Blase drückt. Hmmmh. Irgendwann muß man dann doch raus.
Der Wetterbericht warnt vor Dauerregen, das Regenradar im Smartphone lässt gar kein Land mehr erkennen… alles blau.
Wir entschließen uns, nach einigem Hin und Her, heute mit dem Zug an unser Tagesziel, Dillingen, zu fahren. Den ganzen Tag durch den Regen zu radeln ist nicht schön.
Wir sehen uns die Altstadt von Dillingen auch im Regen an. Lassen uns von einem Cafe zum nächsten treiben. Denn es hört nicht auf zu regnen.
Unser Zeltplatz ist schick, mit Gaststätte, direkt an der Donau. Wir gehen essen, keine Lust bei der Nässe zu kochen, obwohl der Regen abends abebbt.
Wir lesen noch viel, quatschen, spielen Mau-Mau, so vergeht der Abend.

Ulm

Tag 6, Donnerstag, 11.09.14, einige Kilometer zu Fuss

So. Ich glaube wir haben alles gesehen.
Die Altstadt. Den gigantischen Münster, mit dem weltgrößten Kirchturm (161, .. ), die gut erhaltene Stadtmauer, an der Donau entlang. Das hübsche, fachwerkromantische und von Bächen durchflossene Fischer- und Gerberviertel. Wirklich sehr sehenswert.
Wir waren auch in der schicken, modernen Neuen Mitte Ulms und im Donauschwäbischen Nationalmuseum. Seit dem wissen wir auch wie die Deutschen z.B. nach Siebenbürgen oder ins Banat kamen und dort siedelten bevor sie nach dem 2. Weltkrieg vertrieben wurden. Sehr interessant.
Und wir haben schwäbischen Sauerbraten gegessen.
Morgen geht es wieder weiter, Dillingen ist unser Ziel. Mal sehen, es soll morgen eigentlich den ganzen Tag regnen.

Rottenacker – Ulm

Tag 5, Mittwoch, 10.9.14, 53 km

Gestern gab es noch ein wunderbares Naturschauspiel. Wildgänse auf ihrem Weg von Skandinavien in wärmere Gefilde. Sie hatten sich die Südseite unseres Sees als Übernachtungsplatz ausgesucht. So setzten mit einmal hunderte von diesen Weihnachtsbraten, unter lautem Geschnatter, zur Landung an. Ohne gegeneinander zu knallen und ohne Flughafen, toll.
Morgens ist die Wiese noch nass und voller Tau. Das ist jetzt im September wohl immer so. Aber es ist warm, die Nacht war ruhig. Wir frühstücken unser Müsli, trinken Kaffee und los.
Wir fahren bis Ehingen. Hier teilt sich der Donauradweg. Es gibt die Route direkt nach Ulm, an der Donau entlang oder durch die Schwäbische Alb, über Blaubeuren. Wir entscheiden uns für Blaubeuren. Denn hier gibt es eine Besonderheit … den Blautopf. Eine riesige blaustrahlende Quelle, die aus einem langgestreckten Höhlensystem entspringt und hin und wieder mal für Hochwasser sorgt. Wunderschön anzusehen.
Die Höhle selber sehen kann man nur als amtlicher Höhlentaucher. Per Fahrrad nicht befahrbar.
Wir sind schon um 3 in Ulm. Diesmal gab es kaum Steigungen, daher ging es so schnell. Wir campen auf dem Gelände eines Kanuvereins, 20 m südlich der Donau. Moni hat diesen Platz im Internet gefunden. Einen richtigen Campingplatz gibt es in Ulm nicht. Aber egal, hier haben wir auch alles was wir brauchen (mit Biergarten übrigens). Und es sind nur ein paar Schritte in die Innenstadt. Heute abend gibt es noch Ulm bei Nacht und morgen sehen wir uns am Tage die Stadt an.

Riedlingen – Rottenacker

Tag 4, Dienstag, 9.9.14, 31 km

Heute machen wir einen kurzen Tag. Wir sehen uns die Altstadt von Riedlingen an. Das Museum hat leider nur am Wochenende geöffnet.
Egal. Wir frühstücken schön in einem Cafe. Um halb 12 fahren wir erst los.
In Obermarchtal, auf halber Strecke, besichtigen wir ausgiebig das große Kloster. Marie Antoinette hat hier übrigens, auf dem Weg nach Paris zu ihrem Bräutigam, damals Station gemacht.
Wir kaufen 2 Bachforellen beim Fischer. Er holt sie mit dem Köcher direkt aus dem Becken. Schlachtet sie und nimmt sie für uns aus. Heute abend gibt es Fischsuppe. Frischer geht es ja nicht.
Wir campen direkt an einem See. Abends sind wir hier fast ganz alleine. Wunderbar, wir springen nackt ins erfrischende Naß des großen Rottenacker Baggersees.

Hausen im Tal – Riedlingen

Tag 3, Montag, 8.9.14, 58 km

Wir fahren durch das romantische Tal der Oberen Donau, ein Naturpark.
Es ist eingesäumt von hohen Kalksteinfelsen auf deren Gipfeln fast immer ein Schloss oder eine Burg stehen. Ganz ruhig ist das Wasser der Donau. Heute sind auch nicht ganz so viele Leute unterwegs, wir sind fast für uns. Immer wieder queren wir auf kleinen Brücken den Fluss. Allerdings bleibt die Strecke hügelig.
Habe Probleme mit der Gangschaltung, ich glaube ich brauche eine Werkstatt. Die erste, in Sigmaringen, hat doch tatsächlich Urlaub. Schlechte Laune! In Mengen klappt es dann. Schalthebelwerferkettenumleger war verbogen. Die Reparatur geht schnell und kostet nur 11 Euro. Die haben sich bestimmt verrechnet, schnell weg. Gute Laune.
Ein Gewitter treibt uns in ein Cafe. Wir warten ein wenig, dann geht es weiter. Diesmal über die Felder. Es bleibt flach und wir erreichen ungeahnte Geschwindigkeiten. Halb Fünf sind wir in Riedlingen, der Perle der Oberen Donau. Wir sehen uns die Stadt morgen vormittag an. Unser Zeltplatz gehört zum örtlichen Tennisplatz. Alles vom Feinsten, gepflegte Sanitärräume. Wir sind alleine auf der Zeltwiese. Auch mal schön. Es gibt Nudel Bolognese, alles handgearbeitet. Das Rindfleisch vom Biobauern. Besser geht’s nicht.
Schadensbericht: Abends bricht noch mein Fahrradständer. Bißchen viel für einen Tag. :'(

Donaueschingen – Hausen im Tal

Tag 2, Sonntag, 07.09.14, 70 km

Es ist zwar Regen für heute vormittag angekündigt, aber nichtsdestotrotz…. die Sonne scheint.
Wir fahren durch die südlichen Ausläufer des Schwarzwaldes. Kurz nach Donaueschingen überqueren wir den Zusammenfluss von Brigach und Breg. Ab jetzt gibt es nur noch die Donau. Die Donauquelle ist nämlich schon seit Römerzeiten, amtlich enannt, die Quelle der Brigach.
Der Weg führt uns immer in der Nähe der Donau entlang. Es geht schon manchmal etwas bergauf … bergab, aber grösstenteils bleibt es eben.

Kurz nach Immendingen verschwindet die Donau…… Wirklich. Sie ist weg.
Der Ort heißt auch Donauversickerung. Sie fließt ab hier durch unterirdisch weiter, durch riesige Kalksteinhöhlen und braucht 2-3 Tage um nach 60 Kilometern in Ach wieder an die Oberfläche zu sprudeln. Übrigens Deutschlands größte Quelle, der Blautopf. Was die Natur sich so einfallen lässt?! Witzig.
Es nieselt gelegentlich. Aber richtig nass werden wir nicht. Die Sonne kommt immer wieder durch. Wir bauen unser Zelt im Trockenen auf. Dann regnet es leider doch wieder. Na ja, wird schon wieder aufhören. Wir setzen uns in den Aufenthaltsraum und schreiben unsere „Dokumentationen“ .
Übrigens, wir campen direkt an der Donau. 1,50 m entfernt.
Leider hab‘ ich noch zu tun, irgendwie verliert das Vorderrad Luft.
Dafür kocht Moni das Abendessen. Es gibt Pellkartoffeln mit Quark, hmmmh.

Berlin – Donaueschingen

Start, 5. und 6. September 2014

„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg.“ Eine alte Weisheit aus der Schulzeit. Aber weltgewandteTourenradler merken natürlich sofort worauf es hier hinausläuft.
Richtig! Moni und ich wollen den Donauradweg bereisen. Wir haben uns vorgenommen von der Quelle bis nach Wien zu radeln. Alles hängt allerdings davon ab, wie sich das Wetter entwickelt. Es geht ja langsam auf den Herbst zu. Was natürlich nicht heissen mag, dass das Wetter nicht noch sehr schön werden kann. Angekündigt sind Sonne und Regen im Wechsel, für die ersten zwei Tage. Aber danach soll der Spätsommer so richtig loslegen. Na mal sehen.
4 Wochen haben wir Zeit. Aber auch bei gemütlichem Tempo sollten ca. 3 Wochen reichen. Wir wollen uns natürlich viel ansehen und bei Regen fahren wir auch nicht weiter, sondern bringen uns in Sicherheit.
Wir fahren am Freitag, um 22:50 Uhr, in Berlin, am ZOB, mit dem Fernbus in Richtung Zürich los. Gegen 11:00 Uhr am nächsten Tag sind wir in Konstanz, am Bodensee. Von hier geht es weiter mit dem Zug nach Donaueschingen. Klappt alles prima. Im Bus können wir auch ein paar Stunden schlafen.

In Donaueschingen treiben wir uns ein wenig in der Innenstadt herum, sehen uns Kirche und Schlosspark an und, vor allem, die Donauquelle. Deren schicke Einfassung sich aber leider gerade in einer Rekonstruktionsphase befindet. Daher das Baugerüst auf dem Foto. Aber trotz Baumaßnahmen sprudelt die Quelle natürlich weiter vor sich hin, das Wasser ist blau, das Wetter schön, der Regen droht nur aus der Ferne. Schön iss!
Wir sind etwas geschafft von der langen Fahrt und schon um 15:00 Uhr auf dem naheliegendem Zeltplatz.
Morgen erst soll die Reise dann richtig starten.

11. Tag, Offenbach – Mainz

Mittwoch, 25.06.14, 50 km

Oh, was ist das? Aufstehen unmöglich, es regnet. Na gut, dann bleiben wir eben etwas länger liegen, es treibt uns ja nichts, wir liegen bestens im Zeitplan. Wir beschließen aber, heute mal wieder frühstücken zu gehen.
Nachdem es trockener geworden ist, fahren wir los. Wir finden ein kleines Cafe gegenüber dem Bankenviertel von Frankfurter. Die Commerzbank hat sich hier einen neuen „Wolkenkratzer“ errichten lassen. Meine Bank. Das schaffen die nur, weil ich immer fleißig mein Konto überziehe. Ein Stück davon gehört also auch mir.
Nun ist die Strecke wesentlich besiedelter. Es geht zwar immer noch über die Wiesen, aber Wohn- und Industriegebiete, links und rechts, wechseln sich gegenseitig ab. Der Frankfurter Flughafen hat hier seine Einflugsschneisen und die Jets kommen hier im Minutentakt angeflogen. Wir fahren schneller, um wieder in ruhigere Gefilde zu gelangen.
Wir werden immer unruhiger, bald ist es so weit ….. der große Moment …und dann geschieht es, wir erreichen die Mainmündung, um 14:38 Uhr Ortszeit. Bei Mainz mündet der Fluss, den wir so lange auf seinem Weg begleitet hatten, in den Rhein. Ca. 550 km waren wir jetzt unterwegs, 11 Reisetage. Jetzt haben wir Zeit. Unser Bus zurück fährt erst am Freitag. Wir werden in Ruhe Mainz besichtigen und relaxen bis es uns zu langweilig wird. Wir sind uns einig: Es war eine wundervolle Tour, Deutschland ist doch auch immer wieder eine Reise wert. Es muss nicht immer in die Ferne gehen.

10. Tag, Aschaffenburg – Offenbach

Dienstag, 24.06.14, 39 km

Uih. Seligenstadt stand garnicht in unserem Reiseführer. Entpuppt sich aber als Geheimtipp. Eine lange Ladenstrasse gesäumt von den schönsten Fachwerkbauten und das Allerbeste: ein altes Kloster mit einem sehr gepflegtem, abwechselungsreichem Garten. Moni möchte am Liebsten mit einer Schippe loslaufen, um Ableger für ihren Garten, zu Hause, „auszuleihen“. Aber unsere Transportmöglichkeiten sind, zum Glück, beschränkt. So bleibt es beim Gucken und wir machen dort unsere Kaffeepause.
Um 13:00 sind wir schon an unserem heutigen Ziel angekommen, Offenbach.
Wir machen uns stadtfein und fahren mit der Strassenbahn in die Stadt.
Ein Muss sind natürlich der Römerplatz, der Kaiserdom und die Paulskirche. Der Kaiserdom war Schauplatz der Krönung einiger deutscher Kaiser und das Wichtigste, die Wiege der deutschen Demokratie … die Paulskirche, besichtigen wir natürlich ausgiebig. Hier fand 1848 die erste deutsche Nationalversammlung statt. Ging dann zwar etwas später alles den Bach runter, aber der Anfang war gemacht. Die beschlossene Verfassung war Vorbild für die Verfassung der Weimarer Republik, die ja dann auch nicht funktioniert hatte.
Es gibt noch das Bankenviertel, Mainhattan genannt und eine lange Einkaufs-, Schickimickimeile. Aber sonst ist alles noch so im 60’er Jahrestil stehengeblieben. Wird aber auch schrecklich viel gebaut z. Zt..
Das Problem wurde wohl erkannt.
Wir fahren daher lieber mit dem Ausflugsdampfer ein wenig auf dem Main hin und her.
Zum Schluss essen wir zu Abend auf der Skyterrasse vom Kaufhof. Schöner Ausblick. Dicke Regenwolken am Horizont, aber das kümmert uns ja nicht, wir müssen ja nicht mehr Radfahren.

9. Tag, Wörth – Aschaffenburg

Montag, 23.06.14, 40 km

Wir waren fast alleine auf dem Campingplatz. Die Dauerzeltler sind schon am Sonntagabend nach Hause gefahren. Für weitere Caravans ist kein Platz und wir bleiben auch die einzigen Zeltler.
Ein herrlicher ruhiger Abend und eine noch ruhigere Nacht. Über uns die Weinberge und vor uns der Main. Herrlich!
Wir fahren heute nur bis Aschaffenburg und wollen die Stadt besichtigen. Nun haben wir ja genug Zeit. Es sind nur noch 90 km bis zum Ziel und unser Bus fährt ja erst am Freitag nach Berlin zurück. Also können wir etwas rumtrödeln.
Wir zelten direkt am Main…see, nur 16 Euro. Mit dem Bus fahren wir in die Aschaffenburger Altstadt.
Schlossplatz, Stiftsbasilika, Park Schöntal …. Es ist zum Glück nicht so voll, ist ja Montag. Das lange Wochenende über Fronleichnam ist vorbei.
Wir testen die Weisswürste und trinken Schlappeseppelbier.