Lak, Kreuz und quer durchs Hochland, 16. Januar

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Mein großer Rucksack wird hinten am Motorrad festgezurrt und ich sitze davor. Vor mir der Fahrer, Mister Quang. Ich habe VIP-Betreuung, bin der einzige Teilnehmer der Safari und werde vom Chef der Easysrider persönlich chauffiert.
Am Anfang sitze ich ja noch etwas verkrampft auf meinem mir zugewiesenem Platz. Aber mit der Zeit werde ich lockerer. Mr. Quang fährt ganz vernünftig, man merkt, dass er viel Erfahrung hat. Sein Englisch ist auch gut zu verstehen. Ich habe einen guten Blick auf die Umgebung, die Sonne scheint, der Wind weht mir um die Nase, die Landschaft ist wundervoll. Was will man mehr.

Wir halten öfter an. Zu sehen gibt es eine Seidenspinnerei. Hier wird mir erklärt, wie aus den Cocon Seidenfäden gezogen werden. Alles noch viel Handarbeit hier.
Der Elefant-Wasserfall ist eindrucksvoll. Der heisst so, weil früher hierher die Elefanten zum Trinken kamen. Das war aber vor 50 Jahren. Freilaufende Elefanten gibt es schon lange nicht mehr.

Ich wußte nicht, dass Vietnam der zweitgrößte Kaffeeexporteur der Welt ist, nach Brasilien. Ist aber so. Wir besichtigen nämlich eine Kaffeeplantage mit angeschlossener Rösterei.
Gehört hatte ich ja davon, dass es Kaffeesorten gibt, bei denen die Kaffeebohnen von Katzen gefressen werden, aber nicht verdaut werden. Sie kommen später wieder raus, werden gesäubert und geröstet und sind so teilfementiert, oder was auch immer. Dieser Kaffee ist die Spezialität hier. In der Probierstube traue ich mir, einen zu kosten…..schmeckt noch intensiver, aber keineswegs bitter, man muß ihn selber mit heißem Wasser strecken, so wie man es mag. Mit 2,70 € die Tasse sehr teuer für hiesige Verhältnisse. Na kein Wunder bei diesem Aufwand. Er heißt übrigens „Weasel“, sehr passend. 🙂 Dann kann man noch die Katzen besichtigen und ihnen beim Verdauen zusehen.

Es geht auf kurviger Strecke wunderschön durch diese Berglandschaft. Wir fahren abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Oft durch kleine Dörfer. Mr. Quang hat ganz schön zu tun, Hängebauchschweine, junge Hunde, Hühner und auch mal eine Herde Wasserbüffel von der Straße zu hupen. Von den Einheimischen wird man als Europäer manchmal neugierig beäugt.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Ort Lak, am gleichnamigen großen Lak-See gelegen. Hier werden wir im Hotel übernachten.
Die Tour ist nicht ganz billig. Kostet für 3 Tage 225 $. Dafür ist aber alles inklusive, außer das Essen. Geht nun auch wieder.
Gehe ich abends in den Ort und will meine Sonnenbrille reparieren lassen, finde einen Brillenladen, zeige ihm das Problem. Er legt gleich los, setzt einen neue Schraube ein, zieht die anderen fest, putzt die Brille auch noch und will kein Geld von mir. „It’s free“, sagt er. Toll?! Oder?

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