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14. Tag Der Ort mit dem langen Namen – Anduze

Mittwoch, 07.05.14, 84 km
Es ist kalt und naß am Morgen. Siggi kramt schon in seinem Zelt seit 6 Uhr. Ich muß aufstehen, will nicht, was hilft’s. 07:20 Uhr. Kaffee hilft. Das Zelt wird nass eingepackt. Um 09:00 Uhr geht es los. 11°, der Nieselregen läßt uns fluchen, leise, jeder für sich.
Wir durchqueren die Hoch ebene des Cevennen-Nationalparks. Keine Steigung, kein Gefälle, schnurgerade Straße. Geht gut.
Dann kommt sie, DIE Abfahrt. Die 500 Höhenmeter, die wir uns gestern nachmittag hochgearbeitet hatten, fahren wir nun bergab. In vielen Serpentinen und direkt am Hang. Man kann direkt in die Schlucht sehen. Gut, dass ich zu Hause noch die Bremsbeläge gewechselt hatte.
In Ganges machen wir Pause. Grand Cafe, Apfel vom Markt.
Weiter, in Saint-Hippolyte-du-Fort geht es wieder in die Berge. Wir fahren ca. 1 Stunde bergan, dann geht es aber wieder moderat weiter. Schöne Strecke, kurvig, nicht ganz so viele Autos und diese hübschen Bauernhöfe.
Um 18:00 sind wir in Anduze auf dem Campingplatz. Es ist sommerlich warm, wir laufen in kurzen Hosen rum. Unsere Zelte stehen direkt am Fluß (Guckst Du Fotos). Morgen ist frei. Es ist der Tag der Befreiung, ein Feiertag. Wir gehen in die Stadt und besichtigen die Feierlichkeiten. Wir sind beide etwas erschöpft, ein freier Tag wird uns gut tun.

uß ich noch berichten: Am Montag waren wir auf einem Caravanplatz zum Übernachten, da waren wir die einzigen Zeltler. Und es war das erste Mal, daß an der Rezeption jemand saß der nur französisch sprach. Die Erklärung für den Internetzugang gab es auch nur in französisch auf einen Zettel geschrieben. Der war sehr lang. Nun habe ich ja ein tolles Übersetzungsprogramm dabei. Das funktioniert auch offline. Man kann den Zettel fotografieren und dann übersetzen. Toll! Nun musste ich aber feststellen, dass nun gerade diese Funktion nur online arbeitet.Oh, eh.
Ohne Übersetzug kein Internet, ohne Internet keine Übersetzung…. ein Teufelskreis! Nun habe ich es eben so versucht, nach langem Fummeln hat es dann doch geklappt.
Kommt der Franzose von der linken Seite und trifft auf meinen rechten französischen Nachbarn. Der Linke hat ein etwas größeres Wohnmobil und erklärt dem rechten, mit dem etwas kleinerem Wohnmobil: Missieu isse online. ( So verstehe ich es. Er meint mich.). Etwas vorwurfsvoll gesprochen, damit auch gleich die Hierachien geklärt sind. Ich drücke den Beiden den Zettel in die Hand. Den hatten sie schon, aber Internet hatten sie noch nicht. Sie diskutierten noch eine Weile an mir vorbei und schauten (natürlich neidisch) auf meine bunten Googlebildchen. Witzig. Die hatten es auch nicht verstanden. Wenn die Franzosen mit ihrer Sprache nicht klar kommen, wie soll ich es dann schaffen. Aber hat ja geklappt, Deutsche Ingenieurskunst eben (bin gar keiner, egal).

13. Tag. Bedarieux – La Vacquerie-et-St-Martin-de-Castries

20140506204622006.5. Dienstag, 59 km
Hinter Bedarieux führt uns unser Track weg von der Landstraße und wir fahren auf kleineren, fast autofreien Wegen durch die Cervennen, so heißt dieses Gebirge hier. Wir schrauben und gemächlich, aber stetig die Hänge empor. Links und rechts sind diese runden bewaldeten Gipfel zu sehen … und wir mittendrin. Ich glaube wir sind bereits in diesem Nationalpark. Und dann passiert es, der erste Platten, mein Vorderrad. Vielleicht war es ja nur ein Missverständnis. Ich pumpe ihn wieder auf und es hält auch eine ganze Weile. Aber dann in Valquieres ist endgültig aus. Alle Sachen runter, Rad ab …… Sachen wieder rauf. Das war übrigens der letzte Ort vor der Wildnis. Das wußten wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht. Die Straße geht ja weiter. Nach ein paar Kilometern wird sie immer enger und schließlich zum Feldweg. Es ist so steil, daß wir wieder schieben müssen und das ganz schön weit. Noch eine Bergkuppe … noch eine. Immer denkt man hinter der nächsten geht es endlich bergab. Doch nicht. Erst die übernächste. Puuh. Wanderer kommen uns entgegen. Die Abfahrt auf dieser Schotterpiste ist auch nicht gerade leicht. Später kommt Siggi die Idee, daß er beim Planendes Tracks sicher die Tourenradoption mit der Option für Mountainbikes verwechselt hat. Genau so sieht der Weg auch aus. Na gut, es sei ihm verziehen. Aber so ist das im Elektronikzeitalter ein einziger Mausclick entscheidet, ob man einen geruhsamen Tag auf seinem Fahrrad verbringt und gemütlich vor sich hin strampel oder sich stundenlang durch die Ödnis schinden muß. Aber es waren wundervolle Ausblicke, die wir uns da erarbeitet haben. Ich möchte auch die erstaunten Blicke dieser Wanderer nicht missen. Gegen 14:00 Uhr sind wir in Lodeve. Die Touristeninfo sagt der nächste Campingplatz 15 km weg. Na ja, das schaffen wir ja noch. Hätte sie erwähnt, dass davon 10 km bergauf gehen und es am Ende doch 20 km sind, hätten wir uns das überlegt. Wir landen am Ende in einem kleinen Ort mit dem klangvollen Namen La Vacquerie-et-St-Martin-de-Castries. Klingt ja ganz toll, ist aber ein verschlafenes Nest ohne Cafe oder auch nur einem einzigen Laden. Auf dem Zeltplatz ist niemand, keine Rezeption. Es gibt ein Waschhaus, Dusche hat warmes Wasser, Toiletten ok, schöne Wiese. Wir sind heute die einzigen Gäste. Gegenüber beim Weinbauer holen wir uns noch eine Flasche Wein. Zum Einschlafen. Noch ein Wort zu den Campingplätzen: Die sind immer top gepflegt, die Leute freundlich, Sanitäranlagen sehr sauber. Internet ist oft inklusive ( Manchmal kostet es auch eine Extragebühr), mit einem Adapter (der war allerdings teuer) kann man sich auch mit Strom versorgen, auch wenn ich ihn nicht bezahlt hat fließt er einfach in mein Handy. Es gibt auch nicht so ein Gefummel mit Duschmarken, mit denen man dann, wie auf den deutschen Campingplätzen, 37 Sekunden duschen darf. Hier gibt es warmes Wasser für lau. Kosten: zwischen 6 und 9 Euro, pro Person. Gibt’s nichts zu meckern.

12. Tag Albine – Bedarieux

Ich habe für gestern noch ein paar Fotos ergänzt. Kann jetzt leider nicht mehr so viele Fotos hochladen. Der Speicherplatz ist ziemlich voll und erweitern geht bei 1blu nur mit schriftlichem Antrag und dann ist auch alles erstmal gelöscht. Schwer zu managen von unterwegs.

 

Montag, 05.05.14,  75 km

Heute ging es schön dahin. Wir waren den ganzen Tag auf einer alten Eisenbahnroute, die zum Fahrradweg ausgebaut wurde, unterwegs. Keine Autos, nur Fahrräder und Fußgänger. Wind wie immer von vorn, aber nicht annähernd so stark, wie an den letzten Tagen. Wir leisten uns eine längere Mittagspause in Olargues. Sitzen im Straßencafe, ich esse Salat mit gerösteten Weißbrotscheiben auf denen ein leckerer Käse verschmolzen wurde. Hmmh! Mit Essen kennt man sich hier eben aus.

Wundervoller Tag heute, Sonnenschein, 21 °. Die Beinmuskeln schmerzen noch etwas von dem Anstieg gestern.

Hier noch mal der Frankreichspezialist: Es gibt hier nicht diese Vorortsiedlungen, wie bei uns (Jedenfalls habe ich noch keine gesehen). Wenn der Franzose ein Haus besitzen möchte, kauft er sich ein altes im Ort, öfter auch ein Bauernhaus. Es wird wieder schick gemacht, wobei das Wichtigste nicht Luxus ist, der Stil bleibt erhalten, le chic. Hat auch den Vorteil, dass man etwas mehr Garten bekommt, als diese 8,25 Quadratmeter, wie beim deutschen Einfamilienhaus. Diese großen Vorortsiedlungen in  ihrer Rechteckarchitektur bei uns. Es geht auch schöner. Guckst Du Fotos.

So nach fast 2 Wochen müßte man es ja drauf haben, mit dem Packen der Sachen. Es geht auch schon schneller. Aber mindestens 1 Stunde brauche ich schon. Mit Kaffeetrinken anderthalb Stunden und Kaffee muß schon sein.

Aber trotzdem passieren noch seltsame Dinge. Ganze Ausrüstungssegmente verschwinden. Da habe ich mich geärgert, daß ich mein Campingbesteck am Tage nicht zur Verfügung habe, weil ich es tief in einer der Taschen vergraben hatte und packe es an einen Ort, an den ich auch unterwegs gut rankomme…….Seit dem habe ich es nie wieder gesehen?! Genau wie mit der leckeren Salami, weg.

11. Tag Carcassonne – Albin / in den kleinen Pyrenäen

Sonntag, 04.05.14, 73 km

Wir fahren an Carcassonne vorbei, Richung Norden. Die Berge kommen näher und nach ein paar Kilometern geht es los. Die kleinen Pyrenäen, genannt. Ein sehr schöner Weg, kaum Autoverkehr, unterwegs kleine verschlafene Dörfchen, windet er sich in Serpentinen den Hang hinauf. Allerdings ca. 30 km geht es stetig bergauf. Nun gut, jetzt haben wir die Steigung gegen den Wind getauscht. Es geht eben langsam voran. Die Ausblicke sind beeindruckend. Zum Schluss wird es allerdings steiler. Wenn man schon im letzten Gang ist, was kommt als Nächstes? Schieben ist auch anstrengend. Aber es geht, wir kommen voran. Mazamet ist erreicht. Da es erst halb vier ist, beschließen wir noch bis zum nächsten Campingplatz weiter zu fahren. Der ist in Albin, etwa 17 km weiter Richtung Osten.
Bisher der schönste Platz. Terrassenförmig angelegt. Wir sind ganz oben und haben Ausblick auf den See und bis ins Tal. Schön ist’s.

10. Tag. Carcassonne

2014050317480900Heute haben wir unseren ersten Ruhetag eingelegt. War auch gut so. Es ist weiterhin sehr stürmisch, das wird auch, laut Wetterbericht, bis morgen abend so bleiben.

Carcassonne ist es auch wert, dass man sich eine Tag Zeit nimmt.

Riesige Festung, die größte Europas, UNESCO- Weltkulturerbe. Im 12. Jahrhundert errichtet, im 13. erweitert und im 19. Jahrhundert rekonstruiert. Sie ist wirklich riesig. Eine ganze Stadt hat Platz zwischen ihren Mauern.

Wir waren dann noch in der Innenstadt. Hübsche kleine Restaurants, wie überall in den Städten. Wir haben noch gut und preiswert, abseits der Touristenpfade gegessen.

Noch einmal kurz zu meinen wissenschaftlichen Betrachtungen:  Le Baguette und seine Fortbewegung. Am frühen Morgen, auch vereinzelt am Vormittag hat jeder Franzose ein – zwei Baguettes in seiner Begleitung. Am Mittag eher nicht, sieht aus wie verschlafen. Man trägt sie in einem Bogen Papier eingeschlagen, so daß beide Enden herausschauen. Sie werden unter dem linken Oberarm geklemmt. In der rechten Hand die restlichen Einkäufe. Nieals das Baguette in die Einkaufstasche stecken oder gar in der Mitte durchbrechen, damit beide Teile in je eine Jackettasche passen. No, no, no…

Auf alle Fälle schmeckt es sehr gut und ist immer preiswert.

Morgen geht es in die Schwarzen Berge, Richtung Norden.  Oh..oh

9. Tag Hart am Wind

02.05.14, Freitag

Heute morgen ist schon spürbar kälter. Der Himmel ist bewölkt. Ich wähle meine neuen Beinlinge zur kurzen Fahrradhose. Sind sehr praktisch, da man sie, bei Bedarf auch schnell wieder ausziehen kann. Aber die taugen nur was auf dem Fahrrad. 5 Schritte gelaufen und sie rutschen mir sofort übers Knie. Erinnert ein bißchen an Pippi Langstrumpf, ohne Zöpfe.
Wir verlassen die Route am Canal du Midi da die gute Strecke soundso vorbei ist. Um wieder auf unsere Originalroute zu kommen, müssen wir ein ganzes Stück Landstraße fahren. Kilometer zählen, also.
Über Montady, Capestang, Olonzac wollen wir eigentlich bis Carcassonne kommen, ca. 75 km. Aber es kommt mal wieder anders.
Der Wind ist unser ständiger Begleiter. Klingt lyrisch, ist aber nur Sche…..
Wir haben volle Pulle Gegenwind, bis 5 Bft. Wie immer könnte man meinen. Aber irgend etwas ist anders? Ah …. es regnet noch dazu, das war’s.
Wir schaffen es am Ende nur bis Trebes, das ist kurz vor Carcassonne. Aber weiter wären wir nicht mehr gekommen. Der Wind pfeift immer noch. Er kommt von den einige Kilometer entfernten Bergen, tobt über die flache Ebene, lässt die Weinreben wackeln und trifft mit voller Wucht auf 2 durchnässte Fahrradfahrer. Uns reicht es. Wir decken uns mit Bier und Essen ein und gut so.
Morgen fahren wir mal nicht Rad und besichtigen Carcassonne. Yeh!

8. Tag Der Kanal

01. Mai 2014 42 km

Die Sonne lacht, aber der Wind will nicht nachlassen. Wir fahren ca. 10 km bis Agde, besuchen Touristeninfo und holen uns Material über den Canal du Midi. Dieser mündet hier ins Meer und soll sich sehr idyllisch durchs Land schlängeln. Das dürfen wir nicht verpassen. Nach 1-2 km stellen wir fest, dass die Strecke nur bedingt tourenradtauglich ist. Gestrichelte Linien auf Landkarten sollte man dann doch nicht befahren. Es ist nur ein schmaler Feldweg, übersät mit Wurzeln. Wir hoppeln voran und hoffen auf Besserung….und sie kommt! Eine asphaltierte Strecke, Gnade für den gepeinigten Hintern. Wir kommen jetzt besser voran, fahren an Beziers vorbei. Es ist wirklich eine wunderschöne Strecke. Am Ufer stehen Bäume links und rechts, wie in einer Allee. Viele Schleusen und Häfen, überall diese großen Hausboote. Schön. Im 17. Jahrhundert erbaut, damit ihr das auch mal wisst.

Wir kommen bis Columbiers. Ein hübscher Zeltplatz, nicht so voll, wie am Meer. Wir gehen essen im Ort, hier ist nicht so teuer.

Diese kleinen französischen Dörfchen haben so ihren Charme. Diese großen Holzfensterläden, Balkone mit reichlich verzierten Metallgittern, viele Blumen darauf und die vielen, kleinen verwinkelten Gassen und immer einen großen Platz in der Mitte des Ortes. Dort sind die meisten Cafes, davor stehen manchmal einfach nur bunt zusammengewürfelte Stühle. Die Leute sind immer freundlich.                                                                                             Dass der eine oder andere Fensterladen mal nicht so gerade hängt oder ein Balkongitter schon sehr rostig ist macht erst das richtige Flair aus. Das ist urtümlich und nicht gestellt.

Bei uns wäre das alles schon längst langweilig verordentlicht.

7. Tag An der Küste entlang

201405012153560030.04. Mittwoch. 72 km

Am Anfang war noch alles gut.Wir sind den Radweg direkt am Strand entlanggefahren. Auf einmal war der Weg gesperrt. Rekonstruktionsmaßnahmen. Ok, aber gleich vollkommen ersatzlos alles dicht zu machen. Es gab nur noch die Autobahn. Wir standen vor lauter Verbotsschildern. Hier halfen nur noch hartnäckige Verstöße gegen die französische StVO, sonst wären wir nicht weiter gekommen.Wir fahren weiter an einem Kanal entlang. Eigentlich eine Baustellenstrasse, egal.

Der Gegenwind ist brutal. Nach dem wie wir strampeln müßten wir 30 km/h fahren. Es sind laut Tacho aber nur 10 km/h. Das bedeutet, wenn wir aufhören zu treten, würden wir 20 km/h rückwärts fahren. Unglaublich!

Alles in Allem war der Weg heute nicht so schön. Nicht nur wegen des Windes. Wir sind viel auf der Strasse gefahren, der Autoverkehr war heftig. Alle sind unterwegs, morgen ist ja Feiertag.

Noch ein Wort zu dem schönen Ort Sete. Sete liegt an einem großen, großen Berg. Liebe Freunde, wir waren oben und zwar mit dem Fahrrad. Zum Schluss ging nur noch schieben. Der Anstieg war so steil, dass meine Schuhe schon abgerutscht sind. Boh eh! Eine Freude für jeden 5-Tonnen-Kingsize-MaximumPower-Landrover, den man ja in der Stadt üblicherweise braucht. Dann merkt der Wagen mal nach all den Jahren, dass es doch noch eine größere Herausforderung gibt,als das Kopfsteinpflaster vor der heimischen Eisdiele.

Belohnt wuren wir jedenfalls mit einem grandiosen Ausblick auf das Mittelmeer und  in die andere Richtung auf die Teichlandschaft in der sich sogar echte Flamingos tummeln.

Bergab war es natürlich genauso steil, die Bremsbeläge haben schon gerochen. Noch 10 km bis zum Campingplatz, nicht mehr viel Kraft, immer am Meer entlang, der Wind läßt nicht nach, wenn er von vorne kommt sind wir richtig. Geschafft. Die Küche bleibt heute kalt. Keine Lust mehr zum Kochen. Esse Baguette mit Gemüseaufstrich, dazu eingelegte Oliven aus der Region, lecker. Noch ein Bier…. Gute Nacht!

6. Tag

Dienstag, 29.04. 70 km

Oh, verdammt. Ich habe verschlafen. Ist schon halb neun. Jetzt aber schnell. Waschen, zusammenräumen, abbauen, nebenbei frühstücken. Alles in einer Stunde. Geschafft. Noch einen Kaffee an der Rezeption.

Wirbesichtigen Arles am Vormittag. Ein Trubel in der Stadt. Es sind 2 Wochen Osterferien in Südfrankreich, daher.

Wunderschöne Altstadt. Altes Theater und Colosseum. Beides aus der Römerzeit (Die waren auch úberall).

Es ist ein kurze Hosen-Sonnencremedickeinschmiertag, nur der starke Wind nervt etwas. Wir fahren auf ruhigen Wegen mit kaum Autoverkehr. Es gibt aber auf jeder größeren Straße immer Radspuren, rechts und links. Die sind hier schon etwas weiter, als wir in Deutschland. Ausschließliche Radwege sind uns bisher nur in den Städten begegnet. Siggi hat die Tour per Routenplaner mit der Option Tourenrad geplant und es haut hin. GPS ist eine tolle Erfindung.

Wir fahren durch die Camargue. Eine Flußniederung mit vielen Kanälen, Feuchtwiesen, Teichen, Seen und Sümpfen. Da Sümpfe, an steilen Felswänden gelegen, auslaufen würden, hat man sich hier für die flache Ebene entschieden. Zum Radfahren wunderbar, endlich mal keine Berge mehr. Wir sehen Stiere und die berühmten Camarguepferde. Letztere erschienen mir allerdings etwas borniert. Auf unsere freundlichen Zurufe reagieren sie abweisend.

Wir kommen bis kurz vor Montepellier und sind bereits am Mittelmeer.

Hier fallen wir nicht mehr so auf. Es sind so viele Besucher hier. Eine Tourischupse eben. Aber wir genießen das schöne Wetter und den Blick aufs blaue Meer.

5. Tag

2014042818080300Die Nacht war fürchterlich kalt. Gefühlte minus 7 Grad. Aber es waren wohl bloß so 5 plus.

Die Zahnpasta traut sich auch noch nicht aus der Tube. Ich muss ganz schön quetschen. Und die Feuchtigkeit in meinen Haaren ist kein Schwitzwasser. Das ist Tau. Uih!

Aber es wird schnell wärmer. Versprochen sind heute bis zu 20 Grad. Was hier so kalt bläst ist der Mistral, ein kalter Nordwind der durchs Rhonetal tobt. Segler kennen den. Er weht weit aufs Mittelmeer hinaus. Wir sind in der Provence. Alles sieht schon etwas mediterraner aus. Die ersten Olivenbäume tauchen auf und es gibt Palmen, die im Freien stehen. Schön ist ’s. Es nieselt etwas unterwegs, dann scheint wieder die Sonne, dann wieder Regen. Egal, wir kommen voran. 70 km bis Arles. Um 17 Uhr sind wir auf dem Campingplatz, waschen Wäsche und fahren uns noch die Stadt ansehen.

2014042818075800