20. Tag Avignon

13.05., Dienstag, einige Kilometer zu Fuß

Avignon ist eine wundervolle, mittelalterliche Stadt. 5000 Jahre alt, UNESCO-Weltkulturerbe. Die ganze Stadt ist von einer dicken Mauer umfaßt und oben heraus guckt der Papstpalast. Im 14. Jahrhundert Hauptstadt des christlichen Abendlandes, 9 Päpste residierten hier. Also voller uralter Geschichte, wo man auch nur hintritt.
Wir besichtigen natürlich den Papstpalast. Siggi beeilt sich, er hat sich einen neuen Fotoapparat gekauft und will schnell auf den Zeltplatz zurück, um ihn aufzuladen. Der alte hat die Wasserung in der Ardecheschlucht nicht überstanden.
So schlendere ich alleine durch die Stadt. Staune dort und auch mal hier, esse Salat und trinke Kaffee. Es hat sich schon gelohnt in dieser Stadt einen Tag zu verbringen. Allerdings ist es auch ganz schön voll. Ich erkämpfe mir meinen Weg durch eine Gruppe uralter englischer Ladies mit schicken Hüten, die bei diesem Wind aber irgendwie unpraktisch sind. Deutsche Abiturklassen zum Kulturtrip verdonnert, würden sicher lieber Party machen. Eine Busladung chinesischer Touristen steht diskutierend vor einem Spender von Tüten für Hundekot. Sie betrachten irritiert das Hundesymbol auf dem Blechdeckel. Was die jetzt wohl so denken? Vielleicht halten sie das Ding ja für einen Automaten an dem man sich einen Hund zum Mittagessenziehen kann? In ihrem Land geht es ja mit Hunden anders zu, da isst man sie ja eher, als ihre Hinterlassenschaften zu sammeln. Wie auf Kommando haben alle plötzlich ein Brett vor dem Gesicht. Jetzt gucke ich irritiert. Aber es stellt sich schnell heraus, dass es sich um normale Tablet-PC’s handelt. Per Click wird der Fotosammlung jetzt auch ein Abbild des Hundekotsammeltütenspenders hinzugefügt. Die Fotoapparateindustrie ist wohl in China noch nicht so entwickelt, man nimmt eben diese Dinger.
Morgen geht es weiter. Richtung Osten, durch die Provence. Wir sehnen uns auch schon wieder nach ruhigeren Orten und Campingplätzen.

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