27. Tag, Espinasses – Genf

Dienstag, 20.05.14, 40 km mit dem Rad und 200 km mit dem Zug

In den letzten Tagen habe ich schon immer überlegt, ob ich noch durch die Schweiz fahren soll oder nicht. Aber wann komme ich schon mal wieder in diese Ecke der Welt. Moni ist zwar nicht ganz glücklich über diese Entscheidung, ermutigt mich dann aber, weil sie weiß, dass es mir noch am Herzen liegt quer durch die Schweiz zu fahren. Ist eben mein Schatz.
Siggi will nicht mehr. Er hat nach fast 4 Wochen erst einmal genug. Für ihn ist es ja leichter zu einem anderen Zeitpunkt die Schweiz zu bereisen. Von Ulm ist es ja nicht so weit nach Genf. Er fährt noch weiter mit dem Rad nach Grenoble und wird dort so in 3 Tagen eintreffen.
Ich nehme die In-Gap-haut-er-ab-Variante und fahre mit dem Rad 25 km bis Gap und will bis Genf fahren, um noch genügend Zeit für die Schweiz zu haben.
Wir verabschieden uns noch morgens auf dem Campingplatz voneinander. Wir sind gut miteinander ausgekommen, kein Streit, nichts. Wir hatten auch so dieselben Zeiten wann es losgehen sollte und wann es genug war. Wir umarmen uns, schütteln uns die Hände, reden noch von unseren Abenteuern. So trennen sich nun die beiden großen Helden. Neuen Abenteuern entgegen. ;^)
Aber als ich dann plötzlich ganz alleine zurückbleibe, allein im großen Frankreich, ist mir dann doch ein bißchen mulmig zumute.

Um 10:00 Uhr bin ich in Gap. Ich frage jemanden nach dem Bahnhof. Der spricht kein Englisch, spricht aber einen Rennradfahrer an und der begleitet mich doch tatsächlich bis zum Bahnhof. So sind sie die Franzosen, freundlich eben. Ich liebe dieses Land.
43 Euro kostet es nach Genf. Fahrräder kosten in Frankreich nichts. Um 17:00 Uhr werde ich in Genf sein.
Bahnhof kann aber auch Abenteuer sein. In Frankreich steht in keinem Fahrplan auf welchem Bahnsteig der Zug abfahren wird. Man sieht auf eine Anzeigetafel und so 15 – 20 Minuten vorher wird der Bahnsteig angezeigt. Zu Fuss ja ok. Aber mit einem Reiserad und viel Gepäck …. wird der Aufzug funktionieren, gibt es überhaupt einen und wenn nicht? Die Treppe? So bleibt man munter.
Ich fahre in Genf direkt stadtauswärts, Richtung Lausanne. Und siehe da, nach 12 km erreiche ich einen kleinen Zeltplatz, direkt am See. 16 Euro. Alles ein bißchen teurer in der Schweiz. Setze mich noch an den See und trinke ein Entspannungsbier.
Hier endet nun das große Abenteuer der (Süd-)Frankreichdurchquerung per Rad und ein neues beginnt: Die Schweiz. Ich werde meine Seite in der Schweiz erstmal nicht weiter aktualisieren können, da der Onlinespeicher rappel voll ist. Sobald ich zu Hause bin werde ich aber diese Route ergänzen. Also, werte Leseschaft, haltet mir die Treue und schaut Anfang Juni wieder rein, ab dem 07.!

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