Monatliches Archiv: Februar 2017

Sa Pa, Fansipan, dünne Luft über den Wolken, 7. Februar 2017

Immer wenn ich traurig bin, dann trink‘ ich einen Korn.
Und wenn ich dann noch traurig bin, dann trink‘ ich noch ’n Korn.
Und sollt‘ ich dann noch traurig sein…. dann fang‘ ich an von vorn:
Immer wenn ich traurig bin, dann ……………..

Jetzt bin ich schon über einen Monat unterwegs und manchmal packt mich einfach das Heimweh.
Hmmh, jetzt zu Hause sein, nicht im Hotel schlafen, sondern im eigenen Bett.
Um den Schmerz zu bekämpfen, habe ich mir heute diesen Schnaps gekauft. Korn gibt es nicht, ist eben Wodka. Hilft auch gegen Weltenschmerz und Heimweh steht jedenfalls auf dem Beipackzettel. 😉
Geht ja nicht anders. Marco Polo konnte damals auch nicht einfach so nach Hause fliegen und ich natürlich erst recht nicht.

Am nächsten Tag, Dienstag, 7. Februar, bin ich auch schon wieder guten Mutes. Heimweh ist vergessen.
Ich miete mir für heute wieder einen Motorroller. Diesmal geht es zu den beiden Wasserfällen, Richtung Westen, außerhalb der Stadt. Es gibt zuerst den Liebeswasserfall, eher unspektakulär, viel schöner ist der Silberfall. Allerdings muß man schon ein gutes Stück bis dorthin laufen. Man wird dann aber, durch den Blick auf diesen wirklich idyllisch gelegenen Ort belohnt und der Weg dorthin geht teilweise auch sehr schön am Wasser entlang.

Weiter westwärts gelange ich bald zum Deo Tram Ton, der Wetterscheide. 1900 Meter hoch und damit der höchste Gebirgspass Vietnams.
Und ich war da ….. ich und mein Moped! Toller Ausblick von hier oben.
Wetterscheide kann man wirklich wörtlich nehmen. Ich fahre noch ein Stückchen auf der anderen Seite den Berg hinunter und es wird sofort spürbar wärmer. Ist das schön, tut gut. Aber ich muß zurück in Richtung Sa Pa, da ist dann wieder deutlich kühler.

Es kommt noch besser: Zwei Stunden später stehe ich auf dem höchsten Gipfel des Landes. Der Fan Si Pan, 3143 Meter hoch. Ich stehe da oben aber auch nur, weil es seit einem Jahr eine Seilbahn fast bis ganz auf den Gipfel gibt. Dieses Wunderwerk bricht gleich 2 Weltrekorde: Die längste Dreidrahtseilbahn und mit dem höchsten Höhenunterschied (1410 m).
Die Gondel durchbricht die Dunstschicht im Tal und dadrüber scheint die Sonne und man hat einen guten und weiten Ausblick. Eine Sache stört mich aber sehr:
Man kann während der Fahrt sehr gut sehen, wie der Wind die Wolken über den Gipfel fegt. Und dieser starke Fallwind drückt auch gegen die Gondel…. oh, oh. Das Ding fängt an zu schwingen und der Wind pfeift drumherum und es schaukelt immer noch mehr. Der Alptraum für nicht ganz höhentaugliche Menschen. Hält das Seil?
Aber es geht alles gut. Jetzt noch 600 steile Stufen bis zum Gipfel. Langsam… die Luft ist hier deutlich sauerstoffärmer, ich muß öfter Pause machen und durchatmen. Aber dann ist es geschafft.

So hoch oben war ich noch nirgendwo. Hier pfeift ganz schön der Wind. Nach dem „Erstbesteigerfoto“ verschwinde ich auch gleich wieder von hier oben und setze mich erstmal ins Cafe. Pause mit Blick auf die Berglandschaft.

Sa Pa, Stadt in den Bergen, 5. und 6. Februar 2017

In der Stadt herrscht ein ziemliches Gedränge. Es ist Markttag. Das Stadtbild wird beherrscht von den bunt gekleideten Hˋmong. Das ist die hier ansässige ethnische Minderheit. Sie wohnen in den vielen kleinen Dörfern in den Bergen, rund um Sa Pa. Die H’mong sind es auch, die den Markt hier beherrschen. Besonders die Frauen sind sehr verkaufstüchtig und lassen nicht so leicht locker. Am Besten nicht das geringste Interesse zeigen, auch nicht nur kurz zögern oder die Ware ansehen, sonst wird man sie so leicht nicht mehr los. Ein entschiedenes „No, thank you“ am Anfang sorgt aber schnell für Klarheit.

Und was heute, am Sonntag, besonders auffällig ist: Durch die Nähe zur chinesischen Grenze begünstigt, fallen Tausende von Chinesen in die Stadt ein. Sie werden mit großen Reisebussen angekarrt. Manche kommen auch mit dem eigenen Auto. Sie wollen hier günstig Krimskram einkaufen, gut essen und spazierengehen, meist flaniert man um den SaPa-See, der im Herzen der Stadt sehr zentral, gelegen ist.

Die H’mong sind sehr kleine Menschen, ihre Kinder sind natürlich noch kleiner und ganz, ganz klein sind die Babys, die von den Kindern auf dem Rücken rumgetragen werden. Sie möchten nicht gerne fotografiert werden, erst recht die Kinder nicht. Es sind extra Hinweisschilder aufgestellt, die die Touristen dahingehend belehren. Also fotografiere ich möglichst heimlich.
Aber die sollen mich mal fragen. Als weißer, hellhaariger (auch wenn es grau ist) Europäer bin ich hier ein Exot. Ich muß auf so manches chinesische Foto mit rauf. Mich fragt auch keiner. Auf einmal stehen ein, zwei Chinesen links und rechts von mir und gegenüber einer der auf den Auslöser drückt. Oder es stellt sich einer neben mich und hält uns beiden sein Handy ins Gesicht, Selfie. Wo ich herkomme wird noch gefragt. Nicht allen geht gerade ein Aufblitzen durch die Pupille, wenn ich artig „Germany“ sage. Die meisten wissen sicher nicht was das denn nun wieder für ein Land ist.
Auf dem Hauptplatz vor der Kirche wird es mir zu bunt, ich verschwinde in die kleinen Gassen hinter dem Platz.

Die Stadt selber bietet nicht so viele Sehenswürdigkeiten. Das Highlight ist die Umgebung von Sa Pa, mit dem höchsten Berg des Landes dem Phan Xi Pang. In der jetzt üblichen modernen Version heisst er: Fansipan.
Man sagt von Sa Pa, dass sie die Stadt mit den 4 Jahreszeiten, aber nicht im Laufe des Jahres, sondern pro Tag ist.
Am Morgen Frühling, Mittags Hochsommer, Nachmittags Herbst (Da kommt tatsächlich der Nebel von den Bergen.) und abends und in der Nacht Winter. So ist es hier wirklich. Von kurzärmlig bis zu Jacke und Pullover gleichzeitig wechselt meine Anzugsordnung am Tag. Es ist die erste Stadt in der ich nachts heizen muß. In meinem Zimmer ist zum Glück auch eine Heizung.

Noch ein sehr schönes Erlebnis:
Beim späten Mittagessen gerate ich ein Restaurant in dem wohl nicht oft Ausländer verkehren.
Speisekarte gibt es nicht. Es steht an der Wand geschrieben, was es gibt. Aber damit kann ich ja nichts anfangen. Gehen darf ich aber auch nicht wieder. Freundlich werde ich von der „Wirtin“ am Arm in die Küche gezogen. Hmh!? So viele Dinge hier. Zum Glück kommt die Nachbarin zur Hilfe, sie kann etwas englisch. Es gibt eh nur Pho. Ich nehme die Hühnchenvariante.
Hinsetzen soll ich mich und auf keinen Fall weggehen. Dauert nur ein paar Minuten. Die Kinder, die darauf lauern ihr Schulenglisch an mir auszuprobieren, werden von der Mutter verscheucht, der Gast soll seine Ruhe haben. Herrlich!
Nur die kleine Tochter hält es nicht lange aus. Sie tänzelt immer in der Nähe herum. Schließlich lacht sie mich an über beide Ohren, will meinen Namen wissen und sagt mir natürlich, auf meine Frage, ihren, Anh. Jetzt kommt die Wirtin noch dazu, die Nachbarin übersetzt. Wo ich herkomme, wohin, wie lange. Man ist sichtlich glücklich einen Ausländer als Gast zu haben, das ist deutlich zu spüren. Als ich dann noch sage, dass es mir sehr gut geschmeckt hat, strahlt meine Gastgeberin über das ganze Gesicht. Sie freut sich ehrlich. Unter vielen „Thank yous“ beiderseits verabschiede ich mich dann schnell, bevor ich hier noch adoptiert werde.
Leute, was soll ich sagen? Ist das nicht wundervoll? Packt Eure Sachen und kommt nach Vietnam! So lange es noch so ursprünglich ist, wie im Moment. Ich verspreche Euch Ihr werdet nichts bereuen (Färbt Euch die Haare hell!)

Am Montag, dem 6. Februar, mache ich wieder eine Treckingtour. Diesmal soll sie nicht so anstrengend sein. Es geht in die umliegenden Dörfer, in die Berge und zwischen diesen steilen Reisterrassen entlang. Der Weg ist zwar manchmal rutschig und feucht, aber im Vergleich zum letzten Wandertag viel entspannender.Immer wieder bieten sich prächtige Ausblicke auf die umliegenden Berggipfel.

Den ganzen Weg über, also fast den ganzen Tag, haben uns etwa ein Dutzend dieser Mong-Frauen begleitet. Sie haben aufgepaßt, dass wir den richtigen Weg nehmen, nicht ausrutschen und etwas Smalltalk gab es auch. Nur um uns am Ende der Strecke, etwas verkaufen zu können.

Na ja, was soll’s, sie sollen ja auch leben. Ich kaufe einen hübsches Tuch, handgestickt, für 5 €. Zum Dank bekomme ich noch ein Band fürs Handgelenk geschenkt.
Aber ich habe hart gehandelt. Sie wollte doch tatsächlich ursprünglich 8 € von mir. Stolz!

Cat Ba, Stadt und Nationalpark, 2. bis 5. Februar Mittags, 2017

Heute schlafe ich richtig aus. Aber länger als bis 9:00 Uhr schaffe ich auch nicht.
Es ist ein schöner Tag, die Sonne scheint, gestern war es ja etwas kühl. Das ist nun vergessen.
Durch das schöne Wetter in meinem Optimismus bestärkt, beschliesse ich, mir heute einen Motorroller auszuleihen.
Das geht hier echt problemlos. Ich zahle 4€ für das Motabike und 2,50 Sprit. Der Verleiher will nicht mal einen Ausweis oder Pass von mir. Wahrscheinlich, weil wir hier auf einer Insel sind und man sowieso nicht so leicht fliehen kann, schon garnicht mit einem Motorroller.
Kurze Einweisung und Probefahrt und ab geht es, seit 9:45 Uhr wird zurückgehupt.

Uih macht das Spaß! Viel Verkehr gibt es hier nicht. Ich fahre quer über die Insel, auf die Nordseite, zum Hafen Gia Luan. Zwischendurch Kaffeetrinken und Gegend gucken. Und wieder zurück zum Aussichtspunkt von Cat Ba-Stadt, der alten Geschützstellung Cannon Fort. Vor über hundert Jahren erbaut. Toller Ausblick vo hier oben. Ohne Moped wäre es ein ganz schön langer Fußmarsch gewesen.

Abends treffe ich noch die beiden Schweizer, die ich gestern beim Bootstrip kennengelernt hatte. Wir unterhalten uns über unsere Eindrücke vom Land und den bevorstehenden Trip nach Laos.

Heute am Freitag, 3. Februar, ist eine geführte Trekkingtour durch den Nationalpark im Inneren der Insel geplant. Es geht also durch den Dschungel. 620 verschiedene Pflanzenarten soll es hier eben, die Hälfte davon besitzt eine medizinische Wirkung. So wird erzählt. Auch viele Tierarten haben in diesem Schutzgebiet überlebt, aber auch nur, weil sie gelernt haben dem Menschen aus dem Wege zu gehen. Es gibt hier die letzten Goldkopflanguren, eine Affenart. Aber um die zusehen, muß man schon sehr viel Glück haben.
Die Landschaft ist sehr zerklüftet und der Weg wird immer steiler. Aus dem Trekking wird eher ein Klettern. Genauso steil geht es den Berg auch wieder hinab. Man muß schon sehr aufpassen, weil die Felsen auch sehr feucht sind. Bloß nicht ausrutschen.
Wir erreichen den Froschsee nach ca. 6 km. Nun ist aber gerade Trockenzeit, der See nicht gefüllt und die Frösche im Schlamm vergraben. Wir bekommen sie leider nicht zu Gesicht.
Weitere 3 Stunden klettern wir so auf einer Seite der Berge hinauf und auf der anderen wieder hinunter. Das ist echt anstrengend. Wir machen 2 Stunden Mittagspause in einem kleinen Dorf und sind alle ziemlich geschafft.
Wir das sind: 2 Australierer, 1 Südafrikaner (weiß), einmal Großbritannien und noch 2 junge Frauen aus Deutschland. Endlich kann ich mich mal wieder auf deutsch unterhalten. Und das tun wir dann auch zur Genüge.
Vom östlich gelegenem Hafen, Viet Hai, werden wir dann per Boot abgeholt und zurück in die Stadt verschifft.

Morgen geht es wieder weiter. Auf nach Sa Pa. Ich bin sehr gerne auch wieder unterwegs und freue mich dann, wenn es zum nächsten Ort geht.

Samstag, 4. Februar
Die Fahrt allerdings ist etwas anstrengend. Wir müssen mehrmals umsteigen.
Manchmal hat das allerdings auch seinen Reiz: Wir warten auf unseren Anschlußbus und sitzen in einem kleinen, familären Strassencafe. Ein älterer Herr setzt sich neben mich und beginnt vom Vietnamkrieg zu „erzählen“, mit Händen und wenigen englischen Worten erklärt er wie er seine Maschinenpistole, AK47 – das ist gut zu verstehen, russisches Modell, oft und stets nur zum Nachteil der Amerikaner eingesetzt hatte. Er zeigt mir seine Uniform und erklärt die Symbole auf seiner Mütze, aber leider nur in vietnamesisch. Anschließend lädt er mich ein, mit ihm Pfeife zu rauchen. Diese Pfeife ist ein einfaches langes Rohr aus Edelstahl, gibt es auch aus Bambus. Er zeigt mir eine dunkle Substanz aus einer Plastiktüte, die er in seine Pfeife streut und uns anschließend klarmacht wie glücklich ihn, alleine schon der Genuß eines Zuges macht. Ha! Na Tabak ist das nicht. Mehrmals muß ich dankend ablehnen, bekomme dann zum Trost aber einen vietnamesischen, grünen Tee. Nicht so bewußtseinserweiternd wie sein Zeug, aber auch lecker.

Nachts um 3:00 Uhr müssen wir aus dem Schlafbus raus. Stehen irgendwo im Nirgendwo, werden aber gleich wieder von einem Kleinbus eingesammelt. Nun geht es die Berge hinauf. Sa Pa liegt auf ca. 1200 Metern. Es ist eine wundervolle, sternenklare Nacht, man kann im Tal die Lichter der Dörfer erkennen. Es geht immer höher die Serpentinen hinauf, nur gut, dass ich den steilen Abgrund nicht so genau erkennen kann. Dafür ist es nun wiederum, doch zu dunkel.
Um 5:00 Uhr sind wir in Sa Pa. Es ist bitterkalt. Bestimmt deutlich unter 10 Grad.
Ich finde mein Hotel. Aber was hilft es, durch die Glastür kann ich dem Receptionisten beim Schlafen zusehen.
Ein paar Meter weiter gibt es tatsächlich ein Cafe, das schon geöffnet hat. Hier wärme ich mich erstmal auf. Später gebe ich meinen Rucksack im Hotel ab und gehe frühstücken in der Stadt. Um 11 kann ich aufs Zimmer und schlafe erstmal eine Runde. Puuh!

Übrigens. Geld habe ich nun, zum Glück, wieder bekommen am Automaten. Ab dem zweiten Februar erwachte das Land so langsam aus der Tet-Erstarrung. Die meisten Geschäfte haben nun auch wieder geöffnet. Aber die Verkehrsmittel sind noch sehr voll, weil alle Menschen nun wieder zurückströmen, meist an ihre Arbeitsplätze.

Cat Ba, Stadt und Halongbucht, 31. Januar bis 1. Februar 2017

Also, ich muß noch einmal darauf zurückommen, wie toll das hier immer organisiert ist.
Ich buche in meinem Hotel einen Transfer von Hanoi nach Cat Ba. Bezahle und brauche mich, um nichts mehr zu kümmern.
Morgens warte ich, zur vorgesehenen Uhrzeit, in der Lobby, ein freundlicher Herr mit Motorroller holt mich ab, während der Fahrt werde ich mit Smalltalk aufgeheitert, steige in den Bus um, fahre bis zu einem kleinen Ort an der Küste, dort wartet schon die Fähre auf uns, ein Tragflächenboot, wir erreichen die Insel in kürzester Zeit, die Busse stehen schon bereit und fahren uns in die Stadt, noch 300 Meter zum Hotel….fertig. Und das funktioniert immer! Ein tolles Reiseland, dieses Vietnam.
In Cat Ba scheint die Sonne, vom Meer weht aber ein stetiger Wind, so dass es so angenehme 22 Grad sind. Abends wird es allerdings schnell sehr kühl.

Ein schickes Zimmer habe ich heute. Mit Sitzecke und Terrasse. Meeresblick eher indirekt, aber um 6 abends ist eh dunkel.
60 $ für 4 Nächte, mit Frühstück.

Am Mittwoch, den 1. Februar, ist es so weit, ich starte zu einer Bootstour hinaus auf die Halongbucht. Dutzende Schiffe stehen hier bereit und warten auf ihre Kundschaft, so dass man Angst bekommt, es wird so voll auf dem Wasser, wie in Hanoi auf den Strassen. Aber diese Bucht hat eine gewaltige Ausdehnung, so dass auch noch mehrere Boote Platz haben würden.
Irre Landschaft, überall ragen diese runden, riesigen Kuppeln aus dem Wasser, manchmal mehrere 100 Meter hoch. Wir tuckern zwischen ihnen hindurch. Hinten am Heck beginnt man schon, das Mittagessen für uns zuzubereiten.
2000 von diesen kleinen Inseln gibt es hier. Sie bestehen aus Kalkstein und einer Mischung aus verschiedenen Mineralien, Gneis. Während die Umgebung in 280 Millionen Jahren einfach verwittert und wegerodiert ist, widerstand dieses härtere Material und übrig blieben diese gewaltigen Gesteinstürme.
Oder wissenschaftlich erklärt: „Ha Long“ heißt absteigender Drache. Der Himmel schickte eine Drachenmutter und ihre Kinder zur Hilfe, als die hier siedelnden Vietnamesen von Feinden bedrängt wurden. Auf die Angreifer spuckten die Drachen einen Regen von Edelsteinen und Perlen, die sich in Tausende von Inseln verwandelten und die Feinde einsperrten. Diese verirrten sich, krachten gegen die Felsen und aus war’s.

Wir sind den ganzen Tag in der Bucht unterwegs, zwischendurch und zur Auflockerung steigen wir um und paddeln noch eine Runde mit dem Kayak um einige dieser Inseln und Inselchen. Aus dieser Perspektive erscheinen die Höhe und die fast senkrecht stehenden Wände dieser Karstberge noch beeindruckender.

Zum Schluß setzen wir Kurs in Richtung Monkey-Island. Auf den Fotos kann man gut erkennen, warum sie Affeninsel genannt wird. Die Äffchen ließen sich gerne füttern und wenn man zu langsam war, rissen sie manchem schon mal ganz flink, die ganze Tafel Schokolade oder gleich den Rucksack aus der Hand. Wollte man seine Sachen wiederhaben, wurden schon mal die Zähne gezeigt. Den Rucksack gab’s aber zurück. Nur Essbares war interessant.

Abends beim wohlverdienten Essen hat sich dieser restauranteigene Hund noch sehr für mein Schweinefleischgericht interessiert. Er blieb aber, nachden er meinen abweisenden Blick erkannt hatte, vietnamesisch zurückhaltend.

So langsam komme ich in Schwierigkeiten. Seit ich auf der Insel bin kann ich kein Geld mehr abheben. Es gibt hier nur einen Bankautomaten und dieser ist jetzt, seit ich hier angekommen bin, einfach leer. Durch dieses landesweite TET-Koma füllt ihn auch keiner mehr auf und die Banken sind geschlossen.
Ich hoffe sehr auf morgen, denn ab 2.2. sollen die öffentlichen Einrichtungen eigentlich wieder arbeiten.