Cat Ba, Stadt und Halongbucht, 31. Januar bis 1. Februar 2017
Also, ich muß noch einmal darauf zurückommen, wie toll das hier immer organisiert ist.
Ich buche in meinem Hotel einen Transfer von Hanoi nach Cat Ba. Bezahle und brauche mich, um nichts mehr zu kümmern.
Morgens warte ich, zur vorgesehenen Uhrzeit, in der Lobby, ein freundlicher Herr mit Motorroller holt mich ab, während der Fahrt werde ich mit Smalltalk aufgeheitert, steige in den Bus um, fahre bis zu einem kleinen Ort an der Küste, dort wartet schon die Fähre auf uns, ein Tragflächenboot, wir erreichen die Insel in kürzester Zeit, die Busse stehen schon bereit und fahren uns in die Stadt, noch 300 Meter zum Hotel….fertig. Und das funktioniert immer! Ein tolles Reiseland, dieses Vietnam.
In Cat Ba scheint die Sonne, vom Meer weht aber ein stetiger Wind, so dass es so angenehme 22 Grad sind. Abends wird es allerdings schnell sehr kühl.
Ein schickes Zimmer habe ich heute. Mit Sitzecke und Terrasse. Meeresblick eher indirekt, aber um 6 abends ist eh dunkel.
60 $ für 4 Nächte, mit Frühstück.
Am Mittwoch, den 1. Februar, ist es so weit, ich starte zu einer Bootstour hinaus auf die Halongbucht. Dutzende Schiffe stehen hier bereit und warten auf ihre Kundschaft, so dass man Angst bekommt, es wird so voll auf dem Wasser, wie in Hanoi auf den Strassen. Aber diese Bucht hat eine gewaltige Ausdehnung, so dass auch noch mehrere Boote Platz haben würden.
Irre Landschaft, überall ragen diese runden, riesigen Kuppeln aus dem Wasser, manchmal mehrere 100 Meter hoch. Wir tuckern zwischen ihnen hindurch. Hinten am Heck beginnt man schon, das Mittagessen für uns zuzubereiten.
2000 von diesen kleinen Inseln gibt es hier. Sie bestehen aus Kalkstein und einer Mischung aus verschiedenen Mineralien, Gneis. Während die Umgebung in 280 Millionen Jahren einfach verwittert und wegerodiert ist, widerstand dieses härtere Material und übrig blieben diese gewaltigen Gesteinstürme.
Oder wissenschaftlich erklärt: „Ha Long“ heißt absteigender Drache. Der Himmel schickte eine Drachenmutter und ihre Kinder zur Hilfe, als die hier siedelnden Vietnamesen von Feinden bedrängt wurden. Auf die Angreifer spuckten die Drachen einen Regen von Edelsteinen und Perlen, die sich in Tausende von Inseln verwandelten und die Feinde einsperrten. Diese verirrten sich, krachten gegen die Felsen und aus war’s.
Wir sind den ganzen Tag in der Bucht unterwegs, zwischendurch und zur Auflockerung steigen wir um und paddeln noch eine Runde mit dem Kayak um einige dieser Inseln und Inselchen. Aus dieser Perspektive erscheinen die Höhe und die fast senkrecht stehenden Wände dieser Karstberge noch beeindruckender.
Zum Schluß setzen wir Kurs in Richtung Monkey-Island. Auf den Fotos kann man gut erkennen, warum sie Affeninsel genannt wird. Die Äffchen ließen sich gerne füttern und wenn man zu langsam war, rissen sie manchem schon mal ganz flink, die ganze Tafel Schokolade oder gleich den Rucksack aus der Hand. Wollte man seine Sachen wiederhaben, wurden schon mal die Zähne gezeigt. Den Rucksack gab’s aber zurück. Nur Essbares war interessant.
Abends beim wohlverdienten Essen hat sich dieser restauranteigene Hund noch sehr für mein Schweinefleischgericht interessiert. Er blieb aber, nachden er meinen abweisenden Blick erkannt hatte, vietnamesisch zurückhaltend.
So langsam komme ich in Schwierigkeiten. Seit ich auf der Insel bin kann ich kein Geld mehr abheben. Es gibt hier nur einen Bankautomaten und dieser ist jetzt, seit ich hier angekommen bin, einfach leer. Durch dieses landesweite TET-Koma füllt ihn auch keiner mehr auf und die Banken sind geschlossen.
Ich hoffe sehr auf morgen, denn ab 2.2. sollen die öffentlichen Einrichtungen eigentlich wieder arbeiten.