Die laotische Variante des Sleepingbus ist ein Reisebus mit echten Liegen, also fast richtigen Betten.
Man liegt nicht in so einer Pilotenliege, wie in Vietnam üblich, in der man nur auf dem Rücken liegen kann, aber dafür auch links und rechts Halt hat.
Das Bisbett ist zwar sehr bequem, aber man rollt jetzt natürlich, im Einklang mit der Bewegunge des Busses, immer hin und her.
Eine zweite unangenehme Sache: Es sind immer Doppelbetten und asiatisch klein gehalten. Will man das ganze Bett muss man auch den doppelten Preis bezahlen. Der einfache Preis liegt bei ca. 20 €.
Also muß ich mein Bett mit jemandem teilen. Für alle, die hier auf fröhliche Gedanken kommen, es wird streng nach Mann und Frau getrennt.
Heute Nacht habe ich daher, einen freundlichen, aber auch vollkommen fremden laotischen Mann, neben mir zu liegen.
Es funktioniert aber reibungslos, er macht sich klein, pupst und popelt nicht. Ich schlafe gut bis morgens um 6:00 Uhr. Dann sind wir auch schon in Pakse.
Die Füße rechts, auf dem Bild, sind nicht meine.

Nun habe ich extra mal tiefer in die Tasche gegriffen und ein vermeintlich besseres Hotel gebucht, um etwas dem Luxus zu fröhnen und vor allem vernünftiges WiFi zu haben, aber es kommt anders:
Internet ist wie gewohnt grottig, auf dem Zimmer geht es kaum, in der Lobby fällt es immer wieder aus. Im Fernseher schneit es (Immerhin gibt es einen), es ist nicht viel zu erkennen. Sind aber eh nur amerikanische Kanäle, außer den asiatischen Sendern und ich höre alle 45 Sekunden den Namen „Trump“ und zu sehen ist er auch ständig.
Das kann ich aber auch billiger haben. Für 31 €, die Nacht, hatte ich mehr erwartet.
Allerdings, nun wieder, ist das Zimmer sehr geräumig und modern eingerichtet. Pick fein und sauber. Der frühe Checkin um 7:00 Uhr funktioniert auch.
Ich möchte einen Kaffee trinken und werde gleich ans Frühstückbüffet gelotst, das mir für heute eigentlich gar nicht zusteht. Ich habe es ja erst ab morgen bezahlt. Der Hunger macht mich haltlos, also bediene ich mich und bin schon wieder mit dem Schicksaal versöhnt.
Wollen wir also nicht ganz so hart urteilen. Ist ja auch ein schickes Hotel, ein alter, feudaler Kasten aus der Kolonialzeit. Säulen, Marmor, lange Gänge und es gibt ein Cafe, hoch oben, im 6. Stock mit Ausblick über die ganze Stadt.

So langsam muss ich wissen, wie es weiter geht. Ich brauche einen verbindlichen Rückflugtermin. Wann kann ich in Bangkok sein?. Die Preise für die Flüge steigen, je länger ich warte. Laufe durch Pakse und inspiziere die Angebote der verschiedenen Reisebüros.
Ein Plan muss her! Gucke hier und frage da.
Pakse ist der beste Ausgangspunkt, wenn man den Süden von Laos entdecken möchte, deswegen bin ich ja hier.
Ich will auf alle Fälle die Landschaft der 4000 Inseln, weiter südlich im Mekong, besuchen. Die alte Khmersiedlung Van Phoung und ein Streifzug durch das Bolavenplateau stehen auf dem Programm.
Die Tour ins Hochland ist schnell gebucht und steht für morgen an. Es ist das Bolaven-Plateau, durch das milde Klima sehr gut für den Anbau von aller Arten Obst und Gemüse und vor allem dem Kaffee gut geeignet. Zwei Nationalparks befinden sich ebenfalls dort. Schluchten, Wasserläufe, Dschungel und einige Wasserfälle.

Komme dann im Laufe des Vormittags zu dem Schluss: Es ist ähnlich, wie in der Halongbucht in Vietnam. Selber hinfahren ist wesentlich billiger. Das teuerste Angebot hier, sind über 600 $ für 2 Tage von Pakse aus, quer durch die 4000-Insel-Area. Da komme ich doch wesentlich billiger, wenn ich selber hinfahre, dort ein Hotel nehme und dann vor Ort die Inselrundfahrt buche.

Auch den Ausflug in die Khmersiedlung Vat Phoug werde ich selber mit dem Moped unternehmen.
Die wollen alle zu viel Geld, wenn man alleine unterwegs ist.

Nach einer kurzen Auszeit auf einer der Inseln werde ich mich dann auf den Weg in Richtung Bangkok machen und dort noch ein paar Tage verbringen.
Hin und her gerechnet. 2 im Sinn, einen unterm Strich, die Flugpreise!? Ich finde nach langer Recherche einen halbwegs günstigen Flug über Kairo nach Berlin am 10.3.2017. Für ca. 500 €.
Ziemlich spät, aber früher sind die Flüge einfach zu teuer. Es sind nur noch 9 Plätze, ich muss zuschlagen.
Moni wird mich nicht mehr mögen und zu recht böse sein mit mir.
Aber so einfach festlegen kann man die Zeit nicht, die man braucht, um das Wichtigste in diesen beiden Ländern, Vietnam und Laos, zu sehen. Dabei habe ich mich nie allzu lange an einem Ort aufgehalten. Habe mich da wohl etwas verschätzt, 7-8 Wochen waren zu wenig.

Am Samstag, dem 25.2.2017, werde ich früh um acht in meinem Hotel abgeholt. Es geht im Mini-Van durch das Bolaven-Hochland. Wir sind acht Leute. Wie immer international: Italien, Japan, Großbritannien, Frankreich und diesmal auch zwei Leute aus Russland, vom Schwarzen Meer.
Wir sehen den spektakulären, 120 Meter in die Tiefe stürzenden Tad Fan-Wasserfall. Eine Kaffeeplantage. Auch in Laos wird viel Kaffee produziert. Allerdings bei Weitem nicht in dem Ausmass, wie in Vietnam. Wir kosten und riechen. Hmmh!

Nachdem wir noch Halt in zwei Dörfern gemacht haben, in denen Kaffee auch die Hauptrolle spielt bzw. Webarbeiten Vorrang haben, ist die nächste Station Tad Lor, ein Wasserfall mit vielen Steinbecken, die zum Baden einladen. Zwei Elefanten stehen schon drin und auch ich bade meine Füsse in dem angenehmen kühlen Wasser. Wir essen Mittag.

Beim Fotografieren lasse ich mich nicht mehr überrumpeln, ich lasse zurückknipsen..
Das zweite Bild sind 4 Studenten (eine fotografiert), die den Auftrag haben Englisch zu üben. Es gibt einen Fragebogen, nachdem ich interviewt werde. Woher, wohin, warum. Man bedankt sich sehr höflich und überaus freundlich. Fotos werden abwechselnd geschossen.

Danach geht es weiter zum Phasuam-Wasserfall. Noch ein Dorf….jetzt ist genug.

Die Kinder des Dorfes sind schon darauf spezialisiert den Touris Süßigkeiten abzuschwatzen. Sie bleiben zwar höflich im Hintergrund, aber wenn es dann etwas gibt, sieht es so aus.


Eine Frau hatte, statt Süßigkeiten Kugelschreiber verteilt. Fand ich eine besseere Idee. Die Kinder hatten sich auch darüber gefreut.
Diese Dörfer sind schon sehr ärmlich. Es gibt oft keinen Strom, kein fließend Wasser, einfache Hütten, lehmige, sandige Wege.

Das andere Extrem, der „reiche“ Europäer:
Abends sitze ich oben in dem Restaurant über der Stadt. Ist wirklich ein toller Ausblick und angenehm kühl.
Sitze da und trinke einen „White Russian“. Schön ist’s.