Archiv des Autor: joerg

8. Tag, Neu Trebbow – Gatsch Eck (kurz vor Neubrandenburg)

10.09.16, Samstag, 58 km

Wir halten uns heute genau an die Route im Tourenbuch. Da die Wege versprechen, heute radfahrgeeigneter zu sein.
Wir rollen durch kleine, hübsche, herausgeputzte Dörfer. Ein einsamer See liegt am anderen, oft eingesäumt durch dichte Buchenwälder, die uns zum Glück reichlich Schatten spenden, denn es ist wieder ein heißer Tag.
Wir kommen durch Fürstensee, Carpin, Blankensee… Alt Rehse. Schöne Strecke. Es gibt nur einen Nachteil: Wir müssen ganz schön kräftige Steigungen überwinden. Zwischen den vielen Seen gibt es eben immer wieder Berge.
Wir zelten direkt am Tollensesee. Abendbrot gibt es heute am Imbiss. Keine Lust mehr zum Kochen.

7. Tag, Mirow – Neustrelitz (genauer Neu Trebbow)

09.09.16, Freitag, 58 km

Frische Landeier vom mecklenburger Huhn werden über unserem Kocher zum Rührei verquirlt. Das gibt Kraft. Die Schmerzen lassen auch langsam nach. Der Po und die Waden haben sich wohl an die tägliche Mehrbelastung gewöhnt. Schön.
Heute sind wir etwas vorsichtiger bei der Auswahl unseres Weges. Wir sehen genau auf den Plan und schlechte Strecken umfahren wir auf der Landstrasse. So viel Verkehr ist auch nicht.
Wir kommen zu dem Schluß, dass der Mecklenburger Seenradweg nur bedingt für Tourenräder mit einigem Gepäck geeignet ist.
Da wir uns heute nicht so anstrengen müssen, haben wir auch Zeit für eine ausgiebige Mittagspause in Wesenberg.
In Neustrelitz kaufen wir ein neues Fahrradschloß für Moni und für mich einen neuen Schlauch, einer mußte schon dran glauben.
Wir zelten wieder an einem See. Diesmal ist es der Kluger See. Einmal reinspringen ist Pflicht. Schön erfrischend.

6. Tag, Bad Stuer – Mirow an der Müritz

08.09.16, Donnerstag, 58 km

Manchmal sind die Wege auf dieser Radroute doch sehr schlecht: versandete Feldwege, unbefestigte Waldwege und Kopfsteinpflaster. An einem Teilstück steht doch tatsächlich: „Radfahrer absteigen, schlechte Wegstrecke“. Absteigen auf dem Radweg… ist ja wie Autoschieben auf der Landstrasse.
Die schlechten Wege kosten auf alle Fälle viel mehr Zeit. Daher entschließen wir uns auch nicht ganz um die Müritz rumzufahren, sondern am Südufer entlang zu radeln. Wir haben ja schon bei einer früheren Radtour die Strecke um den See erkundet.
Wir lagern am Stranbad in Mirow. Springen zur Abkühlung in den See. Es war ein sehr heißer Tag und wir sind ganz schön erledigt. Daher bleibt unsere Campingküche heute kalt und wir gönnen uns einen Restaurantbesuch. Es gibt Zander, frisch aus der Müritz.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

5. Tag, Parchim – Bad Stuer

07.09.16, Mittwoch, 47 km

Frühstück in Parchim, am Marktplatz. Es ist Bauernmarkt, es gibt frischen Knoblauch. Den häckseln wir abends immer „knollenweise“ in die Suppe. Das gibt Kraft und der „Duft“ wird ja beim Radfahren wieder weggehechelt.
Es geht weiter so dahin. Die Landschaft ist etwas langweilig. Schnurgerade durch Wald und Felder ziehen sich die Wege. Erst im Plau am See wird die Gegend wieder abwechselungsreicher. Viel Wald und Wasser. Der Weg am Westufer des Plauer Sees ist aber eher etwas für Mountainbiker. Moni verliert ihr Fahrradschloß.
In Bad Stuer sind wir fast alleine auf dem Zeltplatz, obwohl das Wetter noch wunderschön ist. Ist eben Nachsaison.
Direkt beim Fischer kaufen wir frisch geräucherte Forelle. Hmmh.

4. Tag, Eldena – Parchim

06.09.16, Dienstag, 60 km

Hurra, die Sonne ist wieder zurück! Keine dunklen Wolken mehr, nur noch Sonnenschein pur.
Frühstück direkt im Hafen unter einem kleinen Pavillion, mit Blick aufs Wasser. Sehr romantisch. Wir bekommen Brötchen und Kaffee von der Hafenmeisterin.
In Ludwigslust sehen wir uns kurz das Schloß und den zugehörigen Park (natürlich von Lenne`) an. Einer der schönsten Europas steht in unserem Reiseführer. Egal, wir müssen weiter. 😉
Schöne Wege führen uns oft direkt entlang der Elde-Müritz-Wasserstrasse bzw. an der Elde selber. Keine Steigungen, plattes Land. Durch Neustadt-Glewe geht’s weiter bis Parchim. Wir fragen in der Touriinfo und dürfen eine Nacht im Sportboothafen zelten, mitten n der Stadt, für 5 €.

3. Tag, Thießau – Eldena (an der Elde-Müritz-Wasserstrasse)

05.09.16, Montag, 50 km

Es ist heute immer noch regnerisch. Die ganze Nacht durch hat es ununterbrochen auf unser Zelt geprasselt.
Frühstück in der Altstadt von Hitzacker.
Bei Dömitz verlassen wir den Elberadweg und radeln nun entlang der Elde oder irgendeines Seitenkanals.
Wir kämpfen gegen kräftigen Gegenwind, hin und wieder etwas Nässe von oben. Unser ursprüngliches Ziel Neustadt-Glewe werden wir wohl heute nicht schaffen. Dafür campen wir in dem kleinen, gemütlichen Bootshafen von Eldena und sind fast alleine dort.

2. Tag, Lüneburg – Thießau (7 km vor Hitzacker)

04.09.16, Sonntag, 60 km

Wir frühstücken noch auf unserem Campingplatz.
Es hat die Nacht über geregnet und für heute ist auch immer wieder mal Regen angesagt. Danach soll sich aber für den Rest der Woche die Sonne wieder durchsetzen.
Bei Bleckede überqueren wir die Elbe und da passiert es dann: Dauerregen, Regensachen raus. Es regnet den ganzen Tag, bis kurz vor unserem Ziel. Es geht noch einmal mit der Fähre über die Elbe, nach Lychow-Dannenberg. Kennt man doch den Landkreis, aus den Antiatomkraft-„Kriegen“ in den Siebzigern. Ein paar von den Gorlebenbelagerern sind hier hängen geblieben. Sind inzwischen aber sehr friedlich. Gebt das Hanf frei! Es hilft doch auf Dauer. 🙂
Morgen geht es dann wieder rüber nach Mecklenburg-Vorpommern und dort verläuft dann auch der Rest der Tour.
Da ist heute Landtagswahl, die AfD ist zweitstärkste Partei. Schnell noch mal duchgefahren, bevor Fahrradfahren für Frauen verboten wird, weil es dem Kinderkriegen schadet.

1. Tag, Berlin – Lüneburg

03.09.16, Samstag, viele Kilometer mit dem Zug

Hübsch, mittelalterlich, mit Fluß und Bach mittendrin, sehr gepflegt…. Wer hätte gedacht, dass Lüneburg so eine reizvolle Altstadt hat.
Das viele Wasser unter den alten Brücken ist übrigens das Flüsschen Ilmenau.
Viele Leute sind unterwegs, wir genießen den sonnigen Nachmittag und lustwandeln von einem Cafe zum nächsten.
Wir starten unsere Tour auf dem Mecklenburger Seenradweg in diesem Örtchen. 640 km bis nach Usedom.
Mittags sind wir mit dem Zug aus Berlin hier angekommen. Morgen wird es ernst, dann rollen wir los, immer Richtung Osten.

7. Tag, Rolling home

Freitag 17.06.16, Wiek – Breege, 12,8 sm

Nachdem wir ausgeschlafen und gut gefrühstückt haben, geht es erst gegen Mittag los.
Es regnet leider die ganze Zeit, bis zum Nachmittag. Aber es ist ja nicht weit, wir fahren wieder das Fahrwasser entlang durch das wir vor einer Woche hinaus gefahren sind. Eigentlich wollten wir noch auf dem Breeger Bodden etwas rumsegeln, aber das ist uns dann doch zu nass und ungemütlich. Wir fahren in den Hafen. Essen noch lecker Fisch, am Imbiss und gut ist.
Moni ist glücklich, dass sie nicht seekrank geworden ist. Sie hatte erst Bedenken. Jetzt ist sie so begeistert, dass wir schon den nächsten Törn planen. Suchen uns auch schon ein Schiffchen aus. Es liegen ja sehr viele zu vercharternde an den Stegen. Wir wollen eine etwas größere Bavaria, aber alter Bauart soll sie sein. Die sind noch wesentlich schicker, da wurde beim Innenausbau noch nicht mit den schönen Hölzern gespart.
Toll!
Wir beschließen noch eine Woche auf dem Zeltplatz in Juliusruh zu bleiben. Erkunden von dort die Insel oder relaxen am Strand. Das Wetter verspricht deutlich Besserung.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.



6. Tag, Der lange Schlag

Donnerstga 16.06.16, Sassnitz – Wiek, 37,6 sm

Der Techniker kommt pünktlich um 09:00 Uhr.
Nach etwas ausprobieren stellt sich heraus, das Ansaugrohr im Tank hatte sich durch den Wellengang gelöst. Es läßt sich reparieren. Doch wir sind nun spät dran. Morgen ist Sturm angesagt und wir müssen es heute bis in die geschützten Boddengewässer schaffen. Sonst kommen wir hier nicht mehr rum, um Rügen.
Also los. Mit Segeln ist nicht viel Strecke rauszuholen, das schaffen wir nicht. Motor an und heute etwas mehr Gas. Benzin ist da und repariert ist er ja auch.
Vorbei am Königsstuhl, quer über die Jasmunder Bucht und schließlich ums Kap Arkona. Wir sind inzwischen zuversichtlich, dass wir es in einer guten Zeit schaffen werde.
Um halb sechs laufen wir in den gemütlichen Hafen von Wiek ein. Der Hafenmeister ist sehr freundlich, weist uns ein und hilft beim Anlegen. Na also … geschafft.
Zur Krönung des Tages Public Viewing in der Hafenkneipe.
Morgen können wir ausschlafen. Wir haben es nun nicht mehr weit.