Nach einem leckeren Omelette und dem obligatorischen Vietnamkaffee zum Frühstück geht es weiter.
Am Laksee entlang besuchen wird das Dorf eines kleinen Bergvolkes. Sie sprechen ihre eigene Sprache. Auch mein Mr. Quang versteht sie nicht.
Ihre Spezialität ist aber der Umgang mit Arbeitselefanten. Und ich bekomme auch eine Reihe von diesen großen Tieren zu sehen. Dieses kleine Volk lebt in diesen „Langhäuser“. Die ganze Großfamilie wohnt und schläft zusammen auf einer Ebene, ohne Wände. Unter dem Haus leben Kuh, Schwein, Hund und Huhn.
Wenn es viel Nachwuchs gibt, wird hinten einfach angebaut und das Haus verlängert. (Nachwuchs, wenn alle zusammen in einem Zimmer schlafen?!)

Jetzt bekomme ich auch mal einige der vielen Reisfelder zu sehen. Ein sattes Grün, wenn der Reis reif ist. Viele, viele Leute tummeln sich auf den Felder. Maschinen gibt es wenige. Das Meiste noch Handarbeit. Ist ja auch kein Problem, die ganze Familie arbeitet mit. Man lebt schließlich von dem Geld das die Ernte einbringt.

Eine Reispapiermanufaktur, Bäume an denen Curryfrüchte wachsen und Pfefferplantagen -Mr. Quang will einen Spaß mit mir machen und läßt mich den Pfeffer kosten, ohne mich zu warnen…na Pfeffer eben… SCHARF! Ich spucke alles wieder aus, Mr. Quang hat einen Lachanfall-

Zur wiedergutmachung, bekomme ich wunderschöne Wasserfälle zu sehen. Wir kaufen uns vorher etwas beim Bäcker und picknicken am Draysap-Wasserfall. Hinterher gehe ich sogar schwimmen in dem kristallklaren Wasser.

Unterwegs machen wir Pause in einem kleinen Ort. Die tollste Erfindung in Vietnam sind ja diese Hängematten in den kleinen Restaurants. Man bestellt etwas zu trinken und kann sich dafür in die Matte hauen. Genau das Richtige für Motorbiker, die den ganzen Tag unterwegs sind.
Übernachten tun wir diesmal in der Destrikthauptstadt Buon Ma Thuot. Das ist eine größere Stadt, Touristen ist man hier gewöhnt.
Wir gehen Frühlingsrollen essen. Und zwar muß man sie hier selber zusammenbauen. Man bekommt Reispapier und wieder Tellerchen mit Leckereien wie: Crispychicken, Schweinefleisch, Nudeln, Salat, Gemüse ….. Man sucht sich alles zusammen legt es auf das Reispapier und beginnt eben zu rollen. Ähnlich wie bei Sushi, nur einfacher. Anschließend taucht man die Rolle in eine leckere Sauce. Hmmh!

Noch ein paar Stadtimpressionen: Lärm ist kein Problem für die Vietnamesen. Nicht nur der ständige Motorenlärm und das Hupen der Mopeds, es kommt ja noch mehr dazu. LKW’s und Busse haben keine normalen Hupen, sie arbeiten mit so einer Art Sirene, die an jeder Kreuzung eingeschaltet wird. Kleinbusse haben noch eine andere Variante von Hupe: Ein auf- und abschwellendes Hornsignal. An vielen Läden und auf Märkten sind große Lautsprecher aufgebaut aus denen vietnamesischer Pop abgedröhnt wird. Das soll wohl Kunden anlocken. Dazu kommen noch die auf Mopeds montierten Megaphone, hinten ist die angebotene Ware verstaut, vorne das Megaphone das in einer Endlosschleife das heutige Warenangebot verkündet. Es muß lauter sein, als die anderen Geräusche sonst nimmt es ja keiner zur Kenntnis. In den Restaurants wird man oft auch zugepopt. Neulich hat einer Klavier gespielt, das ist ja schön, aber es war so verstärkt, dass mir fast der Reis vom Stäbchen flog.
Auch Baustellen sind oft die Nacht durch weiterhin in Betrieb. Wenn nicht Baustelle, fängt der Nachbar um 6 Uhr morgens an, sein Haus zu erweitern.
Daran stößt sich hier aber keiner. Und irgendwann hat man sich auch an dieses ständige Hintergrundrauschen gewöhnt. Muss man eben aufs Land, da ist ruhiger.
Müllentsorgung: Der Müllwagen, sehr modernes Gerät, fährt durch die Strasse und spielt ein ständiges „Dingeldingdong“ ab, daraufhin kommen die Leute aus den Häusern mit Tüten und Eimern und entleeren alles hinten in das Müllauto, während es langsam weiterfährt. Spart man sich die Tonne.

So letzter Tag der Tour.
Eine Kautschukplantage, Kakaopflanzung und Manjukfelder, sowie eine Zuckerrohrplantage werden besichtigt. Dazwischen immer wieder mal relaxen und zum Schluß die lange Abfahrt zum Meer durch die immergrünen Berge. Die übrigens erst seit einigen Jahren, an dieser Stelle, wieder grün sind. Sie wurden im Krieg mit Hilfe von „Agent Orange“ vollkommen entlaubt. Es wird deutlich heisser, wir nähern uns eben der Küste.

Wir erreichen Nha Trang. Diese Stadt ist der „Ballermann“ von Vietnam. Allerdings mit überwiegend russischen und chinesischen Gästen. Schrecklich eine Hotelburg an der anderen. Ich werden schnell wieder verschwinden, habe den Nachtbus nach Hoi An gebucht und werde 12 Stunden unterwegs sein.
Ich verabschiede mich herzlich von meinem Freund Mr. Quang, bedanke mich sehr. Ein offener, äußerst umgänglicher Mensch, wir umarmen uns zum Schluß, er fährt jetzt noch zurück bis Da Lat. Hat riesigen Spaß gemacht die Tour, gab viel zu sehen. Kann ich nur empfehlen. Easyrider-Da Lat.