Nach Hue ist es nicht allzu weit, nur 4 Stunden Fahrt.
Auf der Strecke dorthin überwinden wir den Wolkenpass. Er trennt Nord- und Südvietnam voneinander und ist gleichzeitig Wetterscheide. Warum er Wolkenpass heisst, ist auf dem Foto hoffentlich gut zu erkennen.
Übrigens „überwinden“ stimmt auch nicht ganz. Wir müssen uns nicht mehr den Berg hinaufschrauben. Es gibt seit ein paar Jahren einen Tunnel mitten durch.

Hue ist die alte Hauptstadt von Vietnam. Hier lebten die letzten Kaiser des Reiches. 1945 aber, war Schluß mit der Monarchie. Ho-Chi-Minh, der Landesvater Vietnams, hatte den letzten Kaiser in die Rente geschickt.
Aber zu sehen gibt es noch viel. Die große Zitadelle diente dem Schutz des Herrschers. Die Kaiserstadt selber und in dieser verborgen: Die „Purpurne Verbotene Stadt“. Klingt das nicht schon fantastisch?
Etwas außerhalb liegen die prachtvollen Kaisergräber, die die Kaiser aber schon zu Lebzeiten bauen ließen. Man will ja vorher wissen, was man später bekommt. Haben die Pharaonen in Ägypten ja auch so gemacht.

Hue ist schon eine größere Stadt, nicht so verträumt wie Hoi An. Gelandet bin ich mitten im Backpackerviertel. Das liegt wohl auch an dem Hotelpreis. 65 $ für 5 Nächte, mit Frühstück. Super Zimmer mit allem was man braucht: großes Bett, TV, Kühlschrank, Sitzecke, Badewanne, Dusche, alles sauber, sehr freundliche Angestellte. Kann man sich doch nicht beschweren.

Die Vietnamesen sind sehr freundlich und zuvorkommend, das wissen wir ja bereits. Dazu gehört auch, dass man einem Fremden niemals Hilfe verweigern darf. Das ist schön, aber problematisch wird es, wenn man sich nicht auskennt und nach dem Weg fragen muß.
Ich suche mein Hotel und zeige immer meinen Zettel mit dem Namen der Strasse. Bei jedem den ich anspreche bekomme ich immer bereitwillig und sofort freundliche Auskunft. Entschieden wird mit der Hand in eine bestimmte Richtung gewiesen, egal ob der Betreffende diese Strasse überhaupt kennt, wie ich später feststellen muß. Er hilft eben, ich bin ein Fremder.
45 Minuten irre ich durch dieses Viertel, bis ich öfter mal dieselben Plätze streife und langsam stutzig werde. Das bringt nichts. Ich benutze die Elektronik…hätte ich gleich machen sollen. Nach 3 Kilometern weiß ich nun, dass das Hotel 200 Meter weit weg war.
Ich mag die trotzdem, die Vietnamesen. 🙂

Für morgen habe ich wieder eine Rundfahrt mit einem Reiseführer gebucht. Ich finde das ist die beste Möglichkeit, um eine neue Stadt erstmal etwas kennenzulernen.

Montag, 23.1.
Man, das war aber eine ziemlich intensive Stadtbesichtigung. Wir waren 9 Stunden unterwegs. Es stand echt viel auf dem Programm.
Wir haben 3 der prächtigsten Kaisergräber besichtigt. Große Anlagen sind das mit sehr geschmackvoll angelegten Teichen, Wasserläufen und Gärten, kleinen Pavillions und Empfangshallen. Die jeweiligen Kaiser hatten sich oft schon zu Lebzeiten, hierher zum Relaxen zurückgezogen.
Zwischendurch gibt es ein ganz tolles Mittagsbüfett in einem Restaurant. Alles inklusive für meine 10 €.
Weiter geht’s mit besagter Zitadelle. Und natürlich wird die, übrigens sehr weitläufige, ehemalige Kaiserresidenz besichtigt. Schon beeindruckend und alles sehr sorgsam rekonstruiert.
Zum Schluß noch die Thien Mu Pagode….zurück per Drachenboot auf dem Wasser des Huong, der die Stadt in Nord und Süd teilt und eigentlich Parfümfluß heißt.
Ich bin geschafft, setze mich ins Cafe und entspanne erstmal.