Tag 16, Sonntag 21.09.14, 60 km
Wir reißen das Zelt förmlich aus dem Boden, denn es wird plötzlich sehr dunkel und ein Gewitterguß geht nieder. Das Zelt schaffen wir gerade noch ins Trockene.
Nnach kurzer Verzögerung geht es Richtung Österreich. Am Flusskraftwerk Jochenstein trinken wir noch einen Kaffee, bevor wir österreichisches Hoheitsgebiet erreichen und der Kaffee nur noch kleiner Brauner oder Verlängerter mit Schlagober heißt oder so.
Seit ich vor 20 Jahren das letzte Mal hier war hat sich einiges geändert. Es gibt jetzt 2 Museen, eine Gaststätte und einen Biergarten und der Donauradweg führt über die Staumauer. Allerdings muß man dafür 90 Stufen mit dem Rad erklimmen. Mit unserem Gepäck? Lieber nicht. Wir fahren die Route auf der Nordseite der Donau weiter, bis Au. Hier geht es mit der Fähre rüber nach Schlögen und auf der rechten Seite durch die Schlögener Schlinge.
Hier macht die Donau eine S-Kurve und wird viel schmaler, dafür aber viel tiefer. Grund dafür ist ein Granitmassiv das im Wege steht. Die Donau hat es noch nicht geschafft, dieses abzutragen. Aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit, sind es 5000 oder 500000 Jahre, dem Fluß ist das wohl egal.
Hinter Inzell erleben wir den 3. Regenschauer für heute. Wir pellen uns in unsere Regenklamotten und kommen so ganz gut voran. Aber als wir gegen 4 auf dem Campingplatz in Kaiserau ankommen, entscheiden wir keine Lust für heute mehr zu haben. Es gibt ein Gasthaus und ein Wartenbisderregenaufhörtbier.
Die Strecke ab Passau bis Wien gilt als landschaftlich schönste Strecke am Donaulauf und das können wir nur bestätigen. Der Fluss verläuft in mehreren Windungen inmitten dicht bewaldeter, steil aufragender Berge links und rechts. Es ist eine wenig besiedelte Gegend, keine Stadt, keine richtigen Dörfer. Nur kleine Ansiedlungen, hin und wieder. So war unser Weg heute. Landschaftlich bisher die schönste Strecke.
Und als Krönung läuft uns auch noch eine Äskulapnatter über den Weg. Die gibt es nur hier, in den Donauauen. Siehe Fotos!